Positionen

PRO BAHN zum Transrapid

PRO BAHN lehnt die Transrapidplanung Hamburg - Berlin ohne Wenn und Aber ab.

Sie ist aus verkehrlicher Sicht eine milliardenschwere Fehlinvestition. PRO BAHN spricht sich für eine ICE-Verbindung Hamburg - Berlin über Uelzen - Stendal aus, auf der eine Fahrzeit zwischen 1 Std. 20 Min. und 1 Std. 30 Min. erreichbar ist. Die Infrastruktur-Investitionen belaufen sich dabei nur auf rund 1 Mrd. DM. Für viele Fahrgäste bedeutet dies außerdem weniger Umsteigen, z.B. Dresden - Hamburg, Berlin - Westerland. Außerdem fällt hier als nahezu kostenlose Beigabe eine schnelle Verbindung Hamburg - Halle/Leipzig mit ab.

Mit den ersparten Infrastruktur-Milliarden lassen sich regionale Bahnnetze in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sanieren. Die für die Fahrgäste eingesparte Zeit ist so wesentlich größer, da hier die Zahl der betroffenen Fahrgäste wesentlich höher ist (Schleswig-Holstein 40 Mio., Mecklenburg-Vorpommern 30 Mio. Fahrgäste im Jahr) als beim Transrapid (prognostizierter Wert: 14 Mio. Fahrgäste). Mit modernen Nah- und Regionalverkehrssystemen, mit einfachen Zugleitsystemen und weiteren Neuerungen gibt es große Chancen auch für den deutschen Arbeitsmarkt sowie für den Export.

Technologisch ist das magnetische Schweben durchaus interessant. Im Hochgeschwindigkeitsverkehr kann es seine Vorteile aber nicht ausspielen, da hier der entscheidende Faktor für Energieverbrauch und Lärm der Luftwiderstand ist. Geschwindigkeiten über 300 km/h sind bei dem Luftdruck auf der Erde kaum sinnvoll. Die Exportchancen müssen wegen der Inkompatibilität mit dem System Eisenbahn aber als schlecht beurteilt werden.

Im Bereich niedriger Geschwindigkeiten, in dem die Rollgeräusche beim Rad-Schiene-System eine wesentliche Rolle spielen, kann das magnetische Schweben seine Vorteile dagegen voll entfalten. PRO BAHN spricht sich dafür aus zu prüfen, wie weit eine Magnet-Hochbahn in Großstädten sinnvoll sein kann, die anstelle einer U-Bahn fährt. In Berlin und Hamburg kennen wir konventionelle Hochbahnen, die bei den Fahrgästen sehr beliebt sind. Die Anwohner werden aber durch das häufige Quietschen der Räder gestört.

verabschiedet im Bundesausschuß am 12. September 1998