Positionen

Thesen zu bestelltem Fernverkehr "in die Regionen"

Das Ergebnis einer Diskussion im Rahmen eines Arbeitskreises am 4. September 2011 ist im folgenden stichwortartig zusammengefasst.

In dieser Arbeitsgruppe wurde anlässlich des Niedersachsen-Modells zum bestellten und mit Regionalisierungsmitteln bezahlten IC nach Norddeich die Frage nach neuen Formen für einen Fernverkehr auf schwächeren Strecken diskutiert. Dabei wurde festgestellt:

  • Es gibt auch im System Bahn Verkehre, die sich eindeutig dem Fern- oder Nahverkehr zuordnen lassen.
  • Es gibt Relationen, auf denen sich paralleler Fernverkehr und Regionalverkehr vom Aufkommen her nicht rentieren.

Der Fahrgastverband PRO BAHN hält aber den Anschluss nahezu aller Regionen an den Fernverkehr für dringend erforderlich, da nur so eine Schienenmobilität über die Region hinaus gewährleistet werden kann. Ein ausschließlicher Regionalverkehr mag aus Vor-Ort-Sicht im Einzelfall vorteilhaft erscheinen, jedoch für das Gesamtsystem Eisenbahn ist eine komfortable und direkte Erreichbarkeit der Regionen

Daraus resultiert für den Fahrgastverband PRO BAHN die Forderung nach dem "rot-weißen Zug" (rot = Nahverkehr, weiß = Fernverkehr)

  1. Beispiel Linie Leipzig - Norddeich
    IRE-Teil (der bestellte Linienteil, Bremen - Norddeich)
    IC-Teil (der eigenwirtschaftliche Linienteil, Bremen - Leipzig/Dresden)

    Wünschenswerte weitere Modelle (kursiv der bestellte Linienteil)

    • Hamburg - Rostock - Stralsund - Rügen
    • Rhein/Ruhr - Koblenz - Mosel - Trier
    • (Frankfurt-) Erfurt - Berlin - Stralsund - Rügen
    • Köln - Münster - Emden - Norddeich
    • Köln - Hagen - obere Ruhrtalbahn - Kassel
    • Berlin - Dessau - Halle - Jena - ...

  2. Beispiel: langlaufende RE bzw. IRE, die auch einen Fernverkehrscharakter haben, könnten unter einheitlichen Zuggattung, die diesen Charakter deutlich macht, zusammengefasst werden

    IRE zum Nahverkehrstarif, gedanklich hat dieser Zug einige eigenwirtschaftliche Wagen (= günstiges Bestellerentgelt, vgl. BAG-SPNV-Konzept REX); der Zug muss für die "Fernreisenden" folgende Möglichkeiten bieten:

    • Platzreservierung
    • Fahrradplatzreservierung
    • Kleines Catering
    • Fahrkartenverkauf im Zug

    Dafür in Frage kommende Relationen, die heute schon gefahren werden:

    • Göttingen - Zwickau
    • Nürnberg - Dresden
    • Berlin - Stralsund
    • Berlin - Rostock
    • Hof - Oberstdorf
    • München/Nürnberg - Prag
    • Stuttgart - Friedrichshafen
    • Basel - Lindau
    • Karlsruhe - Konstanz
    • Hamburg - Westerland(Sylt)
    • Wismar - Berlin
    • Würzburg - Heilbronn - Stuttgart
    • Würzburg - Oberhof - Erfurt
    • Hannover - Harz - Halle
    • München - Linz
    • (Oberstdorf -) Kempten - Augsburg - Nürnberg
    • Kassel - Leinefelde - Halle

    Weitere wünschenswerte Relationen, über die nachzudenken ist, auf denen heute unterschiedlichste Verkehre angeboten werden

    • München - Freiburg (Kleber-Express)
    • Weiterführung von Dresden nach Görlitz
    • Ruhr-Sieg-Strecke plus Köln
    • MDV (Düsseldorf - Chemnitz)

Rückfragen an Karl-Peter Naumann (k.naumann@pro-bahn.de, 0172 2673784)

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