Positionen

PRO BAHN Thesen zum Busverkehr

Das Ergebnis einer Diskussion im Rahmen eines Arbeitskreises am 8./9. November 2008 ist im folgenden stichwortartig zusammengefaßt.

Regio-Bus

  • Überörtlicher Bus der Region in Verantwortung des Landes/Zweckverbands (i.d.R. kreisübergreifend)

  • Bestellter Verkehr mit Vorgaben wie Takt/Qualität/Tarif/Anschlüsse/Bedienung (Grundlage landesweiter Takt)

  • Vorrangig zur Ergänzung des Schienennetzes

  • Kein Schienenparallelverkehr

  • Auch international (grenzüberschreitend)

  • Geeignet zur Erschließung neuer Potentiale für den ÖV

  • Unter den obigen Vorraussetzungen positiv bewertet

Eine Überwachung der Ziele durch den Landesausgabenträger (der dann auch Sanktionen verhängen können muss) ist zu gewährleisten.

Wie auch für den Linienverkehr ist für die Regiobusse eine Abstimmung mit den Schülerverkehren notwendig. PRO BAHN fordert hier eine ausreichende Flexibilität der Schulen.

Bedarfsverkehre

  • Es gibt folgende Modelle:
    • AST
    • Ruf-Bus (nur nach Bedarf)
    • Ruf-Bus in vorgegebenem Takt
    • Bürger-Bus

  • Die Verhältnisse in der Region bestimmen das Modell

  • Eine gute Zugänglichkeit (u.a. guter zeitlicher Vorlauf) muss gewährleistet sein, auch abends, morgens und am Wochenende

  • Ein Anschluss zur Schiene (incl. Straßenbahn,...) und zum Regio-Bus muss gewährleistet sein

  • Das Angebot muss auf der Route einheitlich sein (Keine Ausschlüsse wegen Kreis- oder Stadtgrenzen)

  • Einheitlicher Informationsstandard, möglichst einheitliche Telefonnummer (0800-Nummer)

  • Grenzen des Aufgabenträgergebietes überschreiten

  • Kompatibel mit dem regionalen Tarif (Aufpreis für Zusatzleistungen - wie z.B. Fahrt bis zur Haustür - möglich)

  • Es gibt Vorteile, wenn die Bedarfs- und Regelverkehr aus einer Hand kommen (auch in der Produktion, ggf. auch mit Subunternehmer)

  • Ein Ansprechpartner für den Fahrgast

Eine Überprüfung, ob die Verkehrsversorgung im Kreis/kreisfreie Stadt ausreichend ist, muss möglich sein.

Fern-Bus

PRO BAHN sieht keine verkehrspolitische Notwendigkeit zur Einführung eines flächendeckendes Fernbus - Netzes. Ein Ersatz von Zügen durch Busse ist nur in seltensten Ausnahmefällen sinnvoll. PRO BAHN sieht die Priorität in einem flächendeckenden Schienenpersonenverkehr, auch gerade mit schnellen Verkehren in der Region. Es darf zu keiner gefährdenden Konkurrenz kommen. Hier können auch günstige Schienenangebote sehr hilfreich sein.

Ergänzende Bus-Verkehre entsprechend des Regio-Busses, die den SPFV ergänzen, insbesondere im touristischen Bereich, hält PRO BAHN für machbar.

Wenn jedoch Fernbusse verkehren, müssen hier die gleichen Wettbewerbsbedingungen wie auf der Schiene gelten:

  • Behindertengerechte Fahrzeuge (Incl. Toilette)

  • Stationsgebühren und damit auch kundengerechte "Omnibus-Bahnhöfe" (eigenwirtschaftlich)

  • Ankunfts-/Abfahrtsinformationen an den Stationen in Echtzeit (wie heute schon an vielen Stadtbus-Haltestellen)

  • Lage der Stationen zentrumsnah (z.B. ZOB am Hbf oder an einem wichtigen Nahverkehrsknoten)

  • Fahrgastrechte wie im Schienenverkehr

  • Anschluss-Sicherung - vergleichbar dem Schienenverkehr

  • Maut-Pflicht (analog LKW-Verkehr und Bahnen)

  • Durchtarifierung zu anderen Verkehrsmittel (analog TBE-NE)

  • Regelmäßiges Angebot, keine Rosinenpickerei

  • Konzession erforderlich (Recht und Pflicht)

  • Über die konzessionserstellenden Stellen Koordination und Überwachung ermöglichen

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