Geschichte der Außerfernbahn

Meldungen aus dem Jahre 2004

Erstmals gab im Sommer 2004 die DB spezielle Plakate und Faltblätter heraus, die auf die touristische Bedeutung der Außerfernbahn hinwies: "Der beste Nahverkehr im Außerfern!". Das Plakat zeigt einen Elektrotriebwagen ET 426 auf der Außerfernbahn mit folgendem Text: "Die Bahn macht mobil. Von Garmisch-Partenkirchen über Reutte in Tirol nach Kempten. Erfahren Sie zwei Länder auf einer der landschaftlich faszinierendsten Bahnstrecken Europas".

Als besondere Attraktion wurde im gleichen Jahr auch Nostalgieverkehr auf der Außerfernbahn angeboten. Vom 7. Juli bis einschließlich 1. September 2004 fand an jedem Mittwoch eine Nostalgiefahrt von Reutte nach Jenbach in Tirol statt. Von dort bestand die Möglichkeit zu einer Anschlussfahrt mit der Achenseebahn (Zahnradbahn) zum Achensee oder aber zu den Swarovski-Kristallwelten in Wattens. Der Nostalgiezug bestand aus der Oldtimer-Elektrolok 1020 und vierachsigen Wagen der 1. und 2.Klasse mit einem Buffetwagen.

Nostalgiezug mit Oldtimer-Elektrolok 1020 (Foto: Bickelhaupt)

Auch im Sommer 2004 gab es wieder Baumaßnahmen an der Strecke. Zwischen 19. April und 6. Mai 2004 wurden auf dem Abschnitt zwischen Nesselwang und Pfronten-Steinach auf insgesamt 5,2 km Gleise erneuert und dabei auch sog. "Langsamfahrstellen" beseitigt. Vom 31. Juli bis zum 29. August 2004 wurde die Archbachbrücke zwischen Pfronten-Steinach und Reutte in Tirol renoviert. Während dieser Zeiten gab es Schienenersatzverkehr.

Der Fahrplanwechsel am 12.12.2004 brachte zwei wesentliche Änderungen mit sich:

  1. Der Stolpertakt zwischen Kempten und Pfronten-Steinach (90/30 Minuten-Takt) wurde wieder in einen "klassischen" Stundentakt umgewandelt und
  2. zwischen Garmisch-Partenkirchen und Reutte/Tirol kommen anstelle der bisherigen zweiteiligen Elektrotriebzüge ET 426 dann ausschließlich die vierteilige Garnituren ET 425 zum Einsatz. Das bringt ungefähr doppelt so viel Platz, und viele Platzprobleme gehören dann auf diesem Teilabschnitt der Außerfernbahn der Vergangenheit an. Auch sollen diese längeren Triebfahrzeuge ein besseres Bremsverhalten auf Steilstrecken haben, so dass sich die DB Regio AG als Betreiber der Außerfernbahn einen stabileren Einsatz verspricht.

Mit diesen Änderungen erfüllt die DB Regio AG wesentliche Foderungen der Fahrgastverbände PRO BAHN Bayern, PRO BAHN Österreich und FAHRGAST Tirol.

Gute Nachrichten gab es Ende 2004 vom Marketingbeirat der Außerfernbahn. Er berichtet Mitte Dezember von einem großen Investitionsprogramm für die Außerfernbahn. Wir zitieren:

LHStv Eberle hat in Verhandlungen mit dem Bund und den ÖBB die Umsetzung eines Modernisierungsprogrammes für die Außerfernbahn auf österreichischem Staatsgebiet erreicht. Ferdinand Eberle:"An der Außerfernbahn gibt es derzeit über 80 zum größten Teil ungesicherte Bahnübergänge. Diese Risikobereiche werden nun entschärft. Ich erwarte mir durch die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die geplante Verkürzung der Fahrtzeiten und die vorgesehene kostenoptimierte Betriebsabwicklung eine Steigerung der Fahrgastfrequenz und eine Verbesserung der Verkehrsqualität im Außerfern insgesamt. Es ist mir ein besonderes Anliegen, nachhaltige Verkehrslösungen zu realisieren. Mit dem nun vereinbarten Investitionsprogramm können wir einen Gutteil sowohl des regionalen Personenverkehrs als auch des Güterverkehrs im Außerfern auf der Schiene halten und streben eine Erhöhung des Anteils am Gesamtverkehrsaufkommen an. Damit müsste nun die Außerfernbahn auf Jahrzehnte gesichert sein."

Das Land Tirol wird zu den erwarteten Gesamtkosten von etwa € 54,5 Mio etwa € 8,2 Mio in zehn Jahresraten beitragen. Die Verkehrsverbund Tirol GesmbH, eine 100 %ige Landestochter, hat bereits mit der DB Regio AG, einer Tochter der Deutschen Bahn, die Durchführung des Schienenregionalverkehrs auf der Außerfernbahn mit sogenannten Verkehrsdienstverträgen fixiert. Für den Güterverkehr auf der Außerfernbahn bestehen vertragliche Regelungen zwischen ortsansässigen Firmen und den ÖBB. Mit dem Investitionsprogramm wird nun auch die Schieneninfrastruktur der Außerfernbahn auf den neuesten technischen Stand gebracht. Derartige Investitionen wirken für Jahrzehnte und stellen so eine Sicherstellung des Schieneverkehrs im Außerfern dar.

zu den Meldungen aus dem Jahr 2003
zur Übersicht "Historie der Außerfernbahn"