PRO BAHN Aktivitäten

"Es geht langsam voran auf der Außerfernbahn"

Informationsfahrt mit Entscheidungsträgern im Juni 2005

Am Dienstag, den 14. Juni 2005, beginnt um 14 Uhr in Kempten die Präsentationsfahrt "Es geht langsam voran auf der Außerfernbahn", die von PRO BAHN und Fahrgast Tirol getragen wird.

Abfahrt: Kempten (Allgäu) Hbf um 14.14 Uhr mit Planzug der DB-Regio, RB 5529 Zustieg bei Bedarf auch an allen Unterwegsbahnhöfen möglich! Gemeinsame Fahrt bis zum Bahnhof Pfronten-Steinach (Grenze), Ankunft dort: 15.16 Uhr Die Fahrt findet statt in Zusammenarbeit mit DB-Regio, DB-Netz, der Bayerischen Eisenbahn-GmbH (BEG) und dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Eingeladen wurden auch alle Landtagsabgeordneten, die Landräte und Oberbürgermeister, sowie die Bürgermeister aller Gemeinden im deutschen(Allgäuer) Teilstück der Außerfernbahn von Kempten bis Pfronten-Steinach (Grenze).

Ab ca. 15.20 Uhr im Gasthaus "Pfrontener Hof" in Pfronten-Steinach, direkt gegenüber dem Bahnhof: Diskussionsrunde, weiterer Informationsaustausch und Pressekonferenz zum Thema "wie können wir die Außerfernbahn flotter und attraktiver machen". Neben Fachleuten aus Bayern stehen von Tiroler Seite für einen regen Meinungsaustausch im "Pfrontener Hof" insbesondere zur Verfügung: Dr. Alfred Lintner, Abteilung Verkehrsplanung, Amt der Tiroler Landesregierung, Innsbruck (Dr. Alfred Lintner hat maßgeblich am Zustandekommen des Modernisierungskonzeptes für die Außerfernbahn im Tiroler Abschnittmitgewirkt)und Dipl.-Ing. Dr. Manfred Bartl, ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG, Netztechnik, Netzentwicklung, Innsbruck (Dipl.-Ing. Dr. Manfred Bartl ist Masterplaner bei der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG und hat in dieser Funktion die Erstellung des Modernisierungskonzeptes für die Außerfernbahn auf ÖBB-Seite federführendbetreut).

Die Veranstaltung "Es geht langsam voran auf der Außerfernbahn" möchte erreichen, dass auch die in Bayern liegenden Streckenabschnitte in Analogie zu den in Tirol fix geplanten Investitionsmaßnahmen einer Modernisierung zugeführt werden. Insbesondere sollen die durch technisch ungesicherte Bahnübergänge verursachten Langsamfahrstellen in Bayern durch geeignete Maßnahmen möglichst bald obsolet werden, um so im Sinne der Fahrgäste eine moderate Beschleunigung der Gesamtstrecke zu erreichen.

Einladung
Reisebegleiter
Reiseplan

Bezirkshauptmann für Engagement geehrt

85 Bahnübergänge bestehen allein im deutschen Teil der Außerfernbahn zwischen Kempten (Allgäu) und Pfronten-Steinach (Grenze), 20 davon verfügen über Ampel und Schranken, 65 sind technisch nicht gesichert. Davon widerum bedeuten ausgerechnet 13(!) Überwege (z.B. wegen schlechter Sicht) für den Zug eine "Langsamfahrstelle"; d.h. der Zug muss dort auf 20 oder sogar 10 km/h abbremsen. Dies führt zu langen, unattraktiven Reisezeiten, wie die Teilnehmer im wahrsten Sinne des Wortes "er-fahren" konnten.

Bei der anschließenden Fachtagung im Gasthaus "Pfrontener Hof" berichtete Dr. Alfred Lintner vom Amt der Tiroler Landesregierung, dass für den österreichischen Abschnitt bereits ein Maßnahmenpaket im Wert von 55 Mio. Euro fix eingeplant ist, um dort die Außerfernbahn schneller und attraktiver zu machen. Allein durch eine modernere Signal- und Stellwerkstechnik könnten bereits 3 Min. Fahrzeit eingespart und gleichzeitig der Betrieb rationeller abgewickelt werden. Eine weitere Beschleunigung wird durch Verbesserung des Oberbaus, Linienverbesserungen sowie vor allem durch die Auflassung von rund 1/3 aller unbeschrankten Bahnübergänge erreicht (für die betroffenen Landwirte wird eine alternative Zufahrt ggf. zu einem technisch gesicherten Überweg gebaut). Daneben ist auch die Elektrifizierung der Teilstrecke von Reutte bis Pfronten-Steinach/ -Ried (von Innsbruck bzw. Garmisch bis Reutte fährt man schon heute elektrisch) sowie der Bau von 210m langen, auch für den Fernverkehr (ICE/-IC-Urlauberzüge!) geeigneten Bahnsteigen an den Bahnhöfen Ehrwald, Bichlbach-Berwang und Reutte im Paket enthalten.

Alle Anwesenden waren sich einig, dass auch auf deutscher Seite Einiges getan muss, um zumindest dem Problem der Bahnübergänge zu begegnen. Einige Überwege würden nicht unbedingt benötigt - um nur ein Beispiel zu nennen: Ein die Bahnlinie kreuzender Privatweg gleich am Anfang der Strecke noch im Stadtgebiet von Kempten führt zu einer einzelnen Villa; im aktuellen Bebauungsplan der Stadt ist bereits vorgesehen, dass diese künftig von der "anderen" Seite, sprich von der Rolandstraße aus, angebunden werden soll. Danach könnte der Bahnübergang komplett geschlossen werden. Dessen Realisierung, die nicht viel Geld kostet, sollte möglichst bald angegangen werden. Andere Überwege könnten anders gestaltet oder mit Ampeln und Schranken technisch gesichert werden. Danach können die Züge nicht nur schneller fahren, sondern müssen auch nicht mehr pfeifen, was für die Anwohner sicher sehr angenehm wird.

Durch die in Tirol bereits geplanten und die in Deutschland angestrebten Maßnahmen sollte sich die Gesamtfahrzeit von Kempten bis Garmisch-Partenkirchen in der Summe um eine halbe Stunde verkürzen, und die Außerfernbahn könnte ohne lange Wartezeiten sowohl in Kempten an den Allgäu-Schwaben-Takt als auch in Garmisch optimal an den Werdenfels-Takt (nach Innsbruck und auch nach München) eingebunden werden.

Bei Präsentationsfahrt und Fachtagung waren neben Politikern aus Bayern und Tirol auch VertreterInnen der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), der Deutschen Bahn AG (DB-Regio und DB-Netz), des Allgäu-Express (ALEX), der RVA Regionalverkehr Schwaben-Allgäu, des Tourismus, des Amtes der Tiroler Landesregierung und der Tiroler Wirtschaft anwesend. Gemeinsam wurde vereinbart, Maßnahmen zur moderaten Beschleunigung der Züge zielstrebig und in absehbarer Zeit zu realisieren.

Am Ende der Fachtagung wurden insbesondere die Verdienste des Bezirkshauptmannes von Reutte, Dr. Dietmar Schennach, welche sich dieser als Vorsitzender des "Marketingbeirates Außerfernbahn" in der Vergangenheit zweifelsohne erworben hat, von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" gewürdigt. Herr Jürgen Schmid überreichte Dr. Schennach im Namen von "FAHRGAST - PRO BAHN Allgäu/Tirol" das Ehrengeschenk: ein Buch vom Autor Siegfried Bufe über die Außerfernbahn. Dr. Schennach dankte mit den Worten: "Ich nehme diese Ehrung stellvertretend für all jene entgegen, welche sich in den vergangenen Jahren zugunsten der Außerfernbahn engagiert haben!"

Den Text mit Abbildungen gibt es auch als Pressemitteilung (16. Juni 2006).

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