Pressemitteilung vom 1. November 1995

Die Außerfern-Bahn macht's (noch) möglich

Der kürzeste Weg zum Bodensee und in die Schweiz führt über Österreich und das Allgäu

Garmisch-Partenkirchen: Würden die Computer der Deutschen Bahn bei ihren Fahrplanauskünften nicht die schnellste, sondern die preiswerteste Verbindung ausdrucken, wäre die Außerfernbahn häufig auf dem "Siegerpodest": Da die Strecke kilometermäßig kürzer ist, kostet die Fahrt von Garmisch nach Ulm nur 45 Mark, wenn man über Reutte und Kempten fährt. Nach Lindau zahlt man auch nur 46 Mark. Diese günstigen Preise erhalten Reisende aber nur, wenn sie beim Kartenkauf ausdrücklich eine Verbindung über Reutte verlangen.

Heute werden den Bahnkunden, die an den Bodensee möchten, regelmäßig Verbindungen über München oder Innsbruck "aufgebrummt". Diese Verbindungen sind zwar etwas schneller. Dafür kostet die Karte nach Ulm dann 60, nach Lindau 72 Mark.

Dank der Einführung des Werdenfels-, Außerfern- und Allgäu-Schwaben-Taktes ist der Zeitvorteil allerdings geschrumpft. Beträgt er bei der Fahrt nach Ulm zwar immerhin noch eine dreiviertel Stunde (3:30 statt 2:45) kommt man in Lindau auf beiden Routen nach etwa 3 Stunden 45 Minuten an. Damit sind die Mehrkosten von 26 Mark nicht mehr gerechtfertigt. Fahrgäste, die von Garmisch aus nach Westen wollen (oder umgekehrt) sind daher gut beraten, wenn sie beim Kartenkauf auf die Fahrt über das Außerfern bestehen. Neben der Geldersparnis kommen sie dabei auch noch in den Genuß der wunderschönen Landschaft in Tirol und im Allgäu (z.B. ab Immenstadt am Großen Alpsee entlang, durch Oberstaufen).

Für die Regionalgruppen Oberbayern und Allgäu des gemeinnützigen Fahrgastverbandes PRO BAHN ist das ein weiterer Grund, warum die Außerfernbahn nicht stillgelegt werden darf. Vielmehr muß sie nach Meinung der Fahrgastvertreter endlich besser ausgebaut werden. Durch technische Sicherung bisher unbeschrankter Bahnübergänge und einen automatisierten Zugleitbetrieb (z.B. damit der Fahrdienstleiter in Ehrwald nicht mehr zur Schranke laufen muß) könnte die Fahrzeit von Garmisch nach Kempten um eine weitere halbe Stunde verkürzen. "Das schöne Alpenpanorama ist zwar großartig, macht die Strecke aber noch nicht so attraktiv, wie sie es sein könnte", so Marc-Olivier Stellwag, Vorsitzender von PRO BAHN Garmisch-Partenkirchen.

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