20.08.2011
Fernbusse ohne Fahrgastrechte
Alle diese selbstverständlichen Kundenrechte wird der
Fernbusreisende nicht vorfinden. Bei Verspätungen von einer Stunde
bekommt er überhaupt keine Entschädigung. Unterwegs erhält er in
aller Regel keine Informationen darüber, ob der Bus pünktlich ist
oder schon die Haltestelle verlassen hat.
Für den Bundesvorsitzenden des Fahrgastverbands
PRO BAHN Karl-Peter
Naumann ist das ein Skandal gegenüber den Kunden und weiterhin eine
grobe Wettbewerbsverzerrung im Markt. So etwas gibt es keinen
anderen Zweig der Wirtschaft. Es ist unvorstellbar, dass z.B. bei
einem Elektromarkt Fernsehgeräte ohne gesetzliche Gewährleistung
verkauft werden. dürfen. Wettbewerb sei an sich eine gute Sache und
fordert die Kräfte des Marktes heraus, ergänzt Naumann. Wettbewerb
allerdings auf Kosten der Kunderechte ist abzulehnen. Das gilt auch
für die Bezahlung der Busfahrer, die nach unseren Erfahrungen häufig
viel zu gering für ihre verantwortungsvolle Aufgabe bemessen ist.
Der Fahrgastverband PRO
BAHN fordert einen fairen Wettbewerb der
Verkehrsträger untereinander mit gleichen Rechten und Pflichten für
alle Marktteilnehmer. Nur so kann der Kunde wirklich vom Wettbewerb
profitieren und wird nicht indirekt über versteckte Abgaben
zusätzlich belastet.
05.07.2011
Es reicht:
Fahrgastverband PRO BAHN: Schlichtung im Lokführer-Streik muss her
Die neuerlichen
Lokführer-Streiks bei einigen Privat-Bahnen, wie der
Nord-Ostsee-Bahn (NOB), dem Metronom und der Eisenbahn
Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) führen zu chaotischen
und für Fahrgäste nicht mehr hinnehmbaren Zuständen.
Überraschende Zugausfälle, überfüllte Züge und Wartezeiten-
den Fahrgästen reicht es jetzt. Weder werden die Streiks
rechtzeitig angekündet – wie es die GDL versprochen hatte,
noch gibt es überall verlässliche Notfahrpläne wie im
streikfreudigen Ausland. Die Streitigkeiten werden immer
mehr auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen“ – erklärt der
Bundesvorsitzende des Fahrgastverbands PRO BAHN Karl-Peter
Naumann, die Fahrgäste empfinden diese Streike wie eine
Geiselnahme, wenn sie stundenlang auf einen Zug warten
müssen. Dabei geht es schon lange nicht mehr um eine
Erhöhung der Tariflöhne. Die von den Unternehmen angebotenen
Lohnerhöhungen liegen nach unseren Informationen auf der
Höhe dessen, was die GDL bereits mit der DB abgeschlossen
hat. Als Fahrgast muss man mittlerweile den Eindruck
gewinnen, dass es hier mehr um die Stärkung der
gewerkschaftlichen (Macht-)position gehe. Schließlich gibt
es bereits von der größeren Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft EVG einen ausgehandelten
Branchentarifvertrag. Mit diesen Streiks schadet die GDL dem
umweltfreundlichen Verkehr nachhaltig und bringt Fahrgäste
wieder dazu auf das Auto umzusteigen. Mit so vergraulten
Fahrgästen gefährdet die GDL somit Arbeitsplätze nicht nur
ihrer Mitglieder.In einer solchen verfahrenen Situation
können die Tarifpartner kaum mehr selbst eine Lösung finden.
Wir Fahrgäste fordern die Tarifpartner und hier vor allem
die GDL auf, einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen oder
zumindest einer Mediation. Nur so haben wir Fahrgäste die
Chance, wieder zu normalen Zuständen zurückzukehren.
09.06.2011
Fahrgastverband begrüßt Neustart von Bahnlinien
Hildesheim
(dpa/lni) - Der Fahrgastverband PRO BAHN hat den Vorstoß der
Landesnahverkehrsgesellschaft
(LNVG) zur Reaktivierung stillgelegter Bahnlinien begrüßt. Die an
erfolgversprechenden Strecken liegenden Kommunen müssten einen
Neustart der Eisenbahn aber tatkräftig unterstützen, sagte der PRO
BAHN-Landesvorsitzende Björn Gryschka der Nachrichtenagentur dpa.
«Die Unterstützung vor Ort muss da sein.» Dabei gehe es um eine
Abstimmung des Busverkehrs auf neue Bahnanschlüsse, die Gestaltung
des Bahnhofsumfeldes und die Ausrichtung künftiger
Siedlungsstrukturen auf die Bahn. «Es muss etwas vor Ort dazu getan
werden.»
|
02.06.2011
PRO
BAHN begrüßt
neue Regelungen zum Niedersachsenticket
Die Deutsche Bahn
AG staffelt ab 12. Juni 2011 den Preis des Niedersachsentickets nach
der konkreten Zahl der Reisenden. Der Fahrgastverband PRO BAHN hält
die damit eintretende Preisspreizung für
angemessen und sieht Vorteile für viele Fahrgäste: "Der bisherige
Preis von 29,- Euro gilt im neuen System für 3 Erwachsene, für 2
Erwachsene wird es 4 Euro günstiger. 4 Erwachsene zahlen 33 Euro, 5
Erwachsene 37 Euro. Der häufigste Fall ist aber die Nutzung mit 2
Personen, so dass diese Fahrgäste sogar eine echte Preissenkung
bekommen", sagt Björn Gryschka, Vorsitzender von PRO BAHN
Niedersachsen. Familien sparen sogar bis zu 8 Euro, weil das
bisherige Single-Ticket, das nur für eine einzige Person galt, jetzt
die Mitnahme beliebig vieler eigener Kinder und Enkel ermöglicht.
"Familien mit 1 Erwachsenen sind jetzt also für 21 Euro unterwegs,
Familien mit 2 Erwachsenen für 25 Euro - beides günstiger als bisher
einheitlich 29 Euro", begrüßt Gryschka das neue System. Für die
Leistungsseite des Niedersachsentickets hat PRO BAHN jedoch immer
noch einen Wunsch: "Das Ticket sollte recht bald flächendeckend in
sämtlichen Bahnen und Bussen in Niedersachsen gelten - dafür darf es
dann auch wieder 1 - 2 Euro mehr kosten", so Gryschka. |
02.04.2011
PRO BAHN
zeichnet ehemalige metronom-Geschäftsführer aus
(Nordstemmen) Der
Fahrgastverband PRO BAHN Niedersachsen hat am Samstag den
Gründungsgeschäftsführern der metronom Eisenbahngesellschaft, Dr.
Carsten Hein und Henning Weize, den Fahrgastpreis "Silberner
Schienennagel 2011" verliehen. Wie der Landesvorsitzende Björn
Gryschka sagte, habe PRO BAHN die Entscheidung von metronom, sich
vor einem Jahr von den erfolgreichen Geschäftsführern zu trennen,
nicht nachvollziehen können. Aus Sicht des Fahrgastverbandes seien
die Verdienste der Geschäftsführer um die niedersächsischen
Fahrgäste zu Unrecht bisher nicht gewürdigt worden. Fahrgäste
wünschten sich öfter solche kundennahen Bahnmanager. Dr. Wolf Gorka,
ehemaliger Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft,
betonte in seiner Laudatio, dass der Metronom-Erfolg die Richtigkeit
einer konsequenten Wettbewerbspolitik im niedersächsischen SPNV
zeige.
Gryschka
erinnerte an die zahlreichen Innovationen, die metronom unter der
Führung von Hein und Weize für die Fahrgäste einführte. Dazu zählte
er die kostenlosen Reservierungen für Stammpendler,
Kundenausflugsfahrten nach Berlin oder den Twitter-Nachrichtendienst
bei Fahrplanabweichungen. Das bundesweit einzigartige
Alkoholkonsumverbot im metronom führe seit 1,5 Jahren zu sauberen
und sicheren Zügen und sei bei den Fahrgästen akzeptiert.
Hein und Weize hätten
zudem in der Presse häufig kein Blatt vor den Mund genommen und PRO
BAHN-nahe Positionen vertreten. So wurde Kritik von
PRO BAHN an
abgebauten Überholgleisen zwischen Hannover und Göttingen mit
eigenen Interviews unterstützt, so dass die PRO BAHN-Aussagen in der
Öffentlichkeit mehr Gewicht bekamen.
Dr. Gorka betonte ferner
in seiner Laudatio, dass während der achtjährigen Tätigkeit der
beiden Geschäftsführer metronom rund 40 Mio Zugkilometer ohne
nennenswerte Probleme gefahren habe. Die Zuverlässigkeit der beiden
Herren, ihr Ideenreichtum und ihre Nähe zu den Kunden hätten auch
dazu geführt, dass immer mehr Reisende die metronom-Züge genutzt
haben. Schon vier Jahre nach Betriebsaufnahme seien die
Fahrgastzahlen von 8 auf 12 Millionen jährlich gestiegen. Dieser
Erfolg von metronom und anderen Privatbahnen bestätige die
Richtigkeit einer konsequenten Wettbewerbspolitik für den SPNV in
Niedersachsen, die durch ihre wirtschaftlichen Erfolge mehr
Zugkilometer ermöglicht habe.
Fotos von der Veranstaltung und die Rede des Landesvorsitzenden
finden Sie
hier.
PRO
BAHN
protestiert bei ZGB Versammlung in Salzgitter
Vor der Versammlung des ZGB,
die an diesem Tag über die Verwendung der
angesparten sog. X-Mittel entscheiden sollte
(siehe Download), protestierten die Aktiven von
PRO BAHN mit extra angefertigten T-Shirts. In
kurzen Gesprächen mit den eintreffenden
Versammlungsmitgliedern versuchte PRO BAHN, die
Tragweite des Beschlusses klar zu machen. Das
NDR-Fernsehen berichtete von der Aktion bereits
am selben Tag in seinen Sendungen um 18.00 Uhr
und 19.30 Uhr (siehe Download).
Die Versammlung tagte
ausgerechnet in SZ-Lebenstedt und damit an einer
Strecke, die von den Zugkürzungen 2011 mit dem
Spitzenwert von ca. 40 % betroffen ist. Im
Grußwort des Vertreters der Stadtverwaltung -
immerhin Leiter der Stabsstelle, die auch für
ÖPNV zuständig ist - fand sich dazu jedoch
keinerlei Anmerkung.
Im Gegenteil beschloss die
Versammlung einstimmig die Vorlage und schafft
damit für 4 weitere Jahre bis 2014 ständige
Unsicherheit für die Fahrgäste in der Region
Braunschweig - denn es kann weiterhin auch im
laufenden Fahrplanjahr geschehen, dass auf
weiteren Strecken Züge abbestellt werden. Ein
Konzept für die Zeit bis 2014, wenn ein
verbessertes Regionalbahnkonzept in Kraft treten
soll, ist nicht zu erkennen. Hier darf das
letzte Wort noch nicht gesprochen sein.
Weitere Aktionen von
PRO BAHN in den nächsten Wochen werden folgen.
Fahrplanvergleich 2010/2011 (PDF-Datei)
Fragen an den Zweckverband (PDF-Datei)
Filmausschnitt, NDR, Niedersachsen 18 Uhr,
25.11.2010 (Mpeg-Datei, 2,8 MB)
Gemeinsame Pressemitteilung der
PRO BAHN
Landesverbände Schleswig-Holstein/ Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen sowie des PRO BAHN-Bundesverbandes
Diskussion um Schienenhinterlandanbindung der Festen
Fehmarnbeltquerung
greift zu kurz
Der
Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die aktuelle Diskussion zur
Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung, die sich zur Zeit
mehr mit Nebenschauplätzen als mit konstruktiven Schritten zur Realisierung
einer leistungsfähigen Schienenhinterlandanbindung beschäftigt. Auch fehlt aus
Sicht von PRO BAHN ein Konzept, wie der Güterverkehr südlich von Lübeck entweder
über die Bahnstrecke Lübeck - Bad Kleinen oder die Bahnstrecke Lübeck - Lüneburg
am überlasteten Bahnknoten Hamburg vorbei zu der im DB-Wachstumsprogramm
vorgeschlagenen Güterzugachse Uelzen - Stendal - Halle - Hof - München geführt
werden soll.
PRO BAHN hat schon im November letzten Jahres
gefordert, einen Projektbeirat zur Trassenführung einzurichten, der aus
Vertretern des Bundes, des Landes, der DB Netz AG, des Eisenbahnbundesamtes
(EBA), der betroffenen Kreise und Kommunen sowie Vertretern von
Bürgerinitiativen, Umwelt- und Verkehrsverbänden bestehen und der gemeinsame
Lösungen zur Realisierung der Schienenhinterlandanbindung der Festen
Fehmarnbeltquerung entwickeln soll. Die künftige Trassenführung muss aus Sicht
von PRO BAHN dabei folgenden Kriterien standhalten:
-
möglichst geringe
Eingriffe in die Umwelt sowie möglichst geringe Lärm- und Schwingungsbelästigung der Kurorte, Kommunen und Anwohner
-
Bedienung der Kurorte im Regionalverkehr
-
Bereitstellung ausreichender Kapazität für den
Güterverkehr
-
Erhöhung der Geschwindigkeit für den Fernverkehr
-
Finanzielle Darstellbarkeit des Gesamtprojektes
|
Vorrang für Güterzüger - Aus für metronom-Taktverkehr?
Ob der metronom in 5 oder 10 Jahren
noch immer so erfolgreich wie derzeit durch das Leinetal rollen wird, ist nach
Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn höchst unklar. „Erst im Mai hatte Dr.
Carsten Hein, Geschäftsführer von Metronom in Alfeld von erheblichen
Fahrgastzuwächsen berichtet und zum Jahresende die Verstärkung der metronom-Züge
um einen Wagen angekündigt“, sagt Björn Gryschka von Pro Bahn, „doch die
derzeitige Schienennetzplanung gefährdet unseres Erachtens den langfristigen
Erfolg des Taktverkehrs erheblich.“ Güterzüge aus den Seehäfen ließen die
Strecke schon bisher immer wieder an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und
beeinträchtigten so die verlässliche Durchführung des Personenverkehrs. „Der
Güterverkehr wird mit Anziehen der Konjunktur wieder zunehmen. Zusätzlich räumt
der kürzlich beschlossene „Europäische (Güter-) Korridor Stockholm – Hamburg –
München – Neapel“ den Güterzügen explizit Vorrang vor anderen Verkehren ein.“
Bis 2020 ist der Korridor zu realisieren.
Damit kann es künftig geschehen, dass
Personenzüge wie metronom nur noch zu Zeiten verkehren dürfen, die der
Güterverkehr gerade nicht beansprucht. Das kann weiter einen angenäherten
Stundentakt bedeuten, aber auch deutliche Abweichungen um 15 oder 20 Minuten
sind denkbar. „Damit werden Anschlüsse an den Unterwegsbahnhöfen wie z. B. Elze,
Kreiensen oder Göttingen Zufall. Bei Umsteigern können sich die Fahrzeiten
schnell um eine Stunde verlängern“, meint Gryschka.
In dieser Situation plant die DB Netz
AG nun nicht etwa den Ausbau der Streckenkapazität, das Gegenteil ist der Fall.
Bereits im Februar 2009 hatte die Deutsche Bahn in Freden das Überholgleis
Richtung Norden abgebaut, nun ist dasselbe mit dem Überholgleis Richtung Süden
geplant. Auch wenn gleichzeitig durch zusätzliche Signale die Zugfolgeabstände
auf der Strecke etwas verkürzt werden, verringert sich die Kapazität doch um 1,2
Prozent, wie aus einem Schreiben des Eisenbahnbundesamtes hervorgeht.
Unverständlich ist für den
Fahrgastverband auch, warum vor diesem Hintergrund das
Eisenbahnbundesamt die
Maßnahme genehmigt hat. In einer Bekanntmachung schreibt es, dass „die
Leistungsfähigkeit der Strecke insgesamt nur in moderatem Umfang berührt“ sei.
„Die Reduzierung um 1,2 % mag zwar in der unmittelbaren Zukunft noch nicht
erheblich sein, aber schon jetzt werden z. B. defekte Fahrzeuge unweigerlich zu Zugstaus führen. Bei Gegenverkehr nützen auch die verbleibenden Fredener Weichen
zum Wechsel auf das Gegengleis wenig.“
Dass es aber in wenigen Jahren zu
Problemen für den Personenverkehr komme, befürchtet auch metronom. Am
14.02.09 hatte Dr. Hein in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung erklärt,
dass mehr Güterverkehr und weniger Infrastruktur nicht zusammenpassten. Wenn der
Güterverkehr künftig Vorrang erhalte, könne dies zum Problem werden. „Ich sehe
hier auch die örtlichen Bundes- und Landtagsabgeordneten gefordert, sich für den
Erhalt des von vielen Bewohnern genutzten Bahnangebotes einzusetzen“, so
Gryschka abschließend.
Stellungnahme zu den neuen FahrgastrechtenZu den heute in Kraft tretenden neuen Fahrgastrechten
gibt der Landesverband folgende Stellungnahme ab:
-
Wir begrüßen es, dass es jetzt eine eindeutige und
einheitliche Regelung für alle Bahnen gibt.
-
Wir begrüßen, dass es eine gesetzliche Regelung ist, die
im Zweifelsfall auch einklagbar ist.
-
Wir begrüßen, dass es jetzt wahlweise Bargeld oder
Gutscheine gibt. Bisher musste der Fahrgast zunächst innerhalb von 3 Tagen
eine Bestätigung zur Zugverspätung einholen, diese dann innerhalb von 4
Wochen am Bahnschalter in einen Gutschein umtauschen und diesen innerhalb
von 6 Monaten einlösen - Bargeld gab es nicht.
-
Wir begrüßen das einheitliche Formular im Internet, das
außerdem auch an vielen DB-Stellen erhältlich ist.
-
Wir wollen jetzt abwarten, wie sich das System in der
Praxis bewährt und fordern nach ca ½ Jahr einen runden Tisch mit den
Fahrgastverbänden, um dann über die Probleme zu diskutieren, die real
aufgetreten sind.
-
Erfreulich ist es auch, dass es eine Schlichtungsstelle
geben wird, in deren Beirat die Fahrgastverbände vertreten sein werden
Kritisch sehen wir,
-
Es gibt zur Zeit noch keine Möglichkeit die gewünschte
Reisekette abzubilden, wenn der Reisende am Anfang der Reise eine Zeitkarte
des örtlichen Verkehrsverbunds hat, selbst bei einer reinen DB-Zeitkarte ist
die Kombination nicht zugelassen.
-
Ab 20 Minuten absehbarer Verspätung gibt es das Recht,
höherwertige Züge zu nutzen, wenn diese das Ziel schneller erreichen
(Ausnahmen: Nds-Ticket, Wochenendticket). In der konkreten Situation hat der
Fahrgast jedoch zunächst die Pflicht, sich gültige Fahrkarten für diesen
höherwertigen Zug zu beschaffen - bei einer Familienreise kommen schnell
zusätzliche Kosten von 150 Euro zusammen. *Unsere Forderung*: Die
Bahnunternehmen müssen sich über die tatsächliche Nutzung der Züge und die
Benutzungskosten dafür in diesem Fall intern einigen - das REcht des
Fahrgastes sehen wir sonst ausgehebelt.
-
Große Kritik üben wir daran, dass die Fahrgastrechte im
Flugverkehr nur auf internationale Flüge ausgerichtet sind, Für den
innerdeutschen Flugverkehr brauchen wir Regelungen analog zur Bahn, da bei
beide Verkehrsmittel hier in direktem Wettbewerb stehen. Insbesondere ist
die Reisekette Flug/Bus nicht geregelt. Diese Ungerechtigkeit geht zu Lasten
des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Bahn. Hier ist dringender
Nachbesserungsbedarf gegeben.
Das Fahrgastrechteformular kann
hier heruntergeladen werden.
Silberner Schienennagel verliehen
Im
Rahmen seiner Landesversammlung hat der
Landesverband Niedersachsen des
Fahrgastverbandes PRO BAHN gestern in Varel die
Verkehrsregion Nahverkehr Ems-Jade (VEJ) mit dem
„Silbernen Schienennagel“ ausgezeichnet. Der
Preis wird von dem Verband alle zwei Jahre und
nunmehr zum fünften Male an Personen oder
Institutionen vergeben, die sich in besonderer
Weise für den öffentlichen Personenverkehr und
damit für die Belange der Fahrgäste verdient
gemacht haben. Die mit dem Preis geehrte VEJ,
ein Zusammenschluss der Landkreis und
kreisfreien Städte zwischen Dollart und
Jadebusen, beschränke sich nicht nur auf ihre
eigentliche Aufgabe, den Busverkehr, sondern
habe sich in den vergangenen Jahren intensiv um
die regionale und überregionale Bahnanbindung
der ostfriesischen Halbinsel bemüht, so
Pro-Bahn-Landesvorsitzender Björn Gryschka
(Hildesheim). Gerade dieses Engagement soll nach
Auffassung des Fahrgastverbandes
gewürdigt werden.
Es sei nicht selbstverständlich, dass sich ÖPNV-Aufgabenträger auch zu
einer Lobby für den Schienenverkehr
zusammenschließen und entsprechende Aktivitäten
entwickeln, so Gryschka.
In seiner Laudatio stellte der örtlich
zuständige Pro-Bahn-Regionalvorsitzende Manfred
Terhardt (Jever) einen Vergleich mit einem
Orchester her, dem ein Dirigent fehlt, in dem
sich aber ein Musiker, hier die VEJ, befindet,
der die Koordinantion der einzelnen Instrumente,
wie Nahverkehr und Fernverkehr auf der Schiene,
den Schiffsverkehr zu den Inseln sowie den
Busverkehr, in die Hand genommen habe. Nur so
sei heute ein taktvoll abgestimmtes Angebot
öffentlicher Verkehrsmittel zustande gekommen
und ein „Streichkonzert“ bisher vermieden
worden.
Der
Auricher Landrat Walter Theuerkauf als VEJ-Vorsitzender wies in seinen
Dankesworten darauf hin, dass es auch in Zukunft Schwerpunkt der VEJ-Arbeit sei,
dafür zu sorgen, dass die überregionale Schienenanbindung der ostfriesischen
Halbinsel erhalten bleibt und darüber hinaus noch verbessert wird. Vor allem
müsse Wilhelmshaven wieder an den Fernverkehr der Bahn angeschlossen werden.
Pro Bahn fordert starke Infrastruktur für Schienengüter- und Personenverkehr
Varel
(pb). „Fahrgäste
erwarten für ihr Geld eine moderne und
leistungsfähige Schieneninfrastruktur. Nur so
können Personen und Güterverkehrszüge
miteinander auskommen.“ Das sagte der
Vorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn
Niedersachsen, Björn Gryschka, am Samstag
anlässlich der Verleihung des Fahrgastpreises
„Silberner Schienennagel“. Die mit dem Preis
geehrte Verkehrsregion Nahverkehr EmsJade (VEJ)
beschränke sich nicht nur auf den Busverkehr,
sondern habe sich in den vergangenen Jahren
intensiv um die regionale undüberregionale
Bahnanbindung der ostfriesischen Halbinsel
gekümmert. „Was dabei herauskommt, wenn man die
DB selbst über ihr Netz entscheiden lässt, sieht
man am Beispiel Wilhelmshaven: Wegen des
JadeWeserPorts werden mit Millionenaufwand 45
Kilometer Bahngleis bis zum Hafen mit
elektrischer Oberleitung versehen – die
Elektrifizierung der letzten 7 Kilometer zum
Wilhelmshavener Hauptbahnhof aber lehnt die DB
ab“, kritisiert Gryschka. Weiteres Beispiel für
Fehlentscheidungen von DB Netz sei der erst am
vergangenen Wochenende erfolgte Abbau des
Überholgleises in Freden auf der wichtigen
Strecke zwischen Hannover und Göttingen.
Der Pro BahnSprecher
wies zudem darauf hin, dass der zunehmende
Seehafenhinterlandverkehr in Norddeutschland –
unabhängig vom derzeitigen Konjunktureinbruch –
die Qualität im Schienenpersonenverkehr
gefährde. „Güter und Personenzug konkurrieren um
dasselbe Gleis. Wo die gemeinsame Strecke wie z.
B. Hamburg – Hannover überlastet ist, fordern
wir deshalb, neue Güterabfuhrstrecken zu
schaffen, um der Nachfrage nach attraktiven
Fahrzeiten auf Personenverkehrsstrecken gerecht
zu werden“, so Gryschka. Gute Infrastruktur für
den Güterverkehr im Hafenhinterland nutze
deshalb auch den Fahrgästen. Jeder in den
Schienenbau investierte Euro schaffe zudem mehr
Arbeitsplätze als ein in den Straßenbau
investierte Euro wegen des hier höheren
Mechanisierungsgrades.
Die Laudatio von
Manfred Terhardt, Regionalvorsitzender Ems-Jade,
finden Sie
hier. Ferner steht eine
Power-Point Präsentation zzum Abruf bereit.
Pressemitteilung Silberner Schienennagel
Die Verkehrsregion Nahverkehr Ems-Jade (VEJ) wird im Februar nächsten Jahres auf
der Landesversammlung des Fahrgastverbandes PRO BAHN den Ehrenpreis „Silberner
Schienennagel“ des Landesverbandes Niedersachsen bekommen. Der Preis wird alle
zwei Jahre und nunmehr zum fünften Male an Personen oder Institutionen vergeben, die
sich in besonderer Weise für den öffentlichen Personenverkehr und damit für die
Belange der Fahrgäste verdient gemacht haben. Nach Ansicht der Fahrgastvertreter
habe dies die VEJ in den elf Jahren ihres Bestehens in vorbildlicher Form getan.
Die VEJ wurde im Jahre 1997 von den Landkreisen Aurich, Emsland, Friesland, Leer
und Wittmund sowie von den Städten Emden und Wilhelmshaven gegründet. Anlass
dafür war seinerzeit die mit dem Niedersächsischen Nahverkehrsgesetz zum 1.
Januar 1994 übertragene Aufgabenträgerschaft für den straßengebundenen ÖPNV.
Bereits in den Jahren davor hatten sich die Landkreise und kreisfreien Städte -
ohne eine konkrete gesetzliche Zuständigkeit zu haben - in der Strukturkonferenz
Ost-Friesland mit dem Thema ÖPNV beschäftigt. Aus dieser Vorarbeit und der
Erkenntnis, dass Verkehrströme - auch im ÖPNV - nicht an den Kreisgrenzen Halt
machen, wurde sie von den genannten Gebietskörperschaften gegründet.
Neben der Koordinierung der Aktivitäten im straßengebundenen ÖPNV hatte sich die
VEJ zum Ziel gesetzt, auch die Interessen der Region in Sachen
Schienenpersonenverkehr wahrzunehmen. Und dies in zweierlei Hinsicht: Einmal
hinsichtlich des Schienenpersonennahverkehrs insbesondere gegenüber dem
Aufgabenträger Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) und gegenüber den
Verkehrsunternehmen Deutsche Bahn Regio AG und Nordwestbahn sowie andererseits
gegenüber der Deutschen Bahn AG hinsichtlich des Fernverkehrs auf der Schiene.
Gerade dieses Engagement der VEJ soll nach Auffassung des Fahrgastverbandes
gewürdigt werden. Es sei nicht selbstverständlich, dass sich ÖPNV-Aufgabenträger
auch zu einer Lobby für den Schienenverkehr zusammenschließen und entsprechende
Aktivitäten entwickeln, so der Landesvorsitzende des Verbandes Björn Gryschka
(Hildesheim). So habe die VEJ z.B. im Jahre 2002 ein Zukunftskonzept „Bahn
Ems-Jade“ erstellen lassen, das eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen zur
Weiterentwicklung des Bahnangebots beinhaltete. In der Folge wurden davon auch
bereits einige umgesetzt.
Im Ergebnis der Aktivitäten der VEJ finden Fahrgäste in der Ems-Jade-Region
heute eine noch nie da gewesenes Bus- und Bahnangebot vor, das es verdient
gewürdigt zu werden, so der zuständige Regionalvorsitzende des Verbandes,
Manfred Terhardt (Jever).
Bisherige Preisträger waren die Stadt Peine, die Gemeinde Dörverden (Landkreis
Verden), Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft,
sowie die Initiative „Haller Willem“ aus Osnabrück. Traditionsgemäß findet die
zweijährlich stattfindende Landesversammlung im Bereich des Preisträger statt.
Der Preis wird daher im Rahmen dessen am 28. Februar 2009 in Varel den
Vertretern der VEJ überreicht werden.
Pro Bahn fordert Konjunkturprogramm für
Schienenausbau
"Die Eisenbahninfrastruktur in Niedersachsen muss schnell
ausgebaut werden, um die Erfolge im Nahverkehr nicht zu gefährden", sagt
Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn. "Während die
Politik derzeit der Automobilindustrie mit Koffern voller Geld für nicht
marktgerechte Autos nachläuft, versäumt sie es, vor Ort in Niedersachsen
umfangreich Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen". Erst in dieser Woche
hatte das regionale Eisenbahnunternehmen metronom aus Uelzen beklagt, immer
wieder vom zunehmenden Güterverkehr an den Rand bzw. auf Nebengleise gedrängt zu
werden. "Mit dem Ausbau von Bahnstrecken in Norddeutschland können Bund und Land
langfristig wirksame Investitionen tätigen: Zusätzliche Schienenbauprojekte
schaffen Arbeitsplätze, die Bahn erhält dringend benötigte Kapazitäten für den
Seehafen- und Regionalverkehr, und das Klima wird durch den Ausbau der
umweltfreundlichen Schiene geschützt." Außer den finanziellen sind allerdings
auch rechtliche Voraussetzungen zu verbessern: "Wenn regionale Schienennetze in
Landesverantwortung übergehen, schafft dies durch Entscheidung vor Ort
schnelleres Wachstum in der Fläche", sagt Gryschka. Bisher sei häufig das
Gegenteil der Fall. "Fernab der Regionen wird nach allgemeinen Kriterien über
den Ausbau von Weichen, Überhol- und Abstellgleisen entschieden. Das Ergebnis
sind z. T. Fahrten über 20 Kilometer zur nächsten Abstellmöglichkeit. Dass
dadurch der Eisenbahnbetrieb nicht wirtschaftlicher werden kann, ist leicht zu
verstehen." Von regionaler Entscheidung über Investitionen in Schienennetze
verspricht sich der Fahrgastverband deshalb rasche Abhilfe. Ein Beispiel hierfür
ist die schnelle Wiederherstellung der Gleise zwischen Osnabrück und Dissen-Bad
Rothenfelde zu etwa 40 % geringeren Kosten als nach DB-Standards. Hinderlich
sind außerdem überlieferte Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel das
Bundesschienenwegeausbaugesetz, dass die Förderung oft kostengünstigerer
regionaler, leistungsfähiger Infrastruktur ausschließt. "Damit wird ein
schneller Ausbau vorhandener privater Infrastruktur in der Heide z. B. für den
Güterverkehr unnötig gebremst", so Gryschka abschließend.
Pro
Bahn: Entwicklung des Nahverkehrs stützen
Immer mehr
Niedersachsen nutzen die bunten Züge der Bahnunternehmen, immer mehr Güter
gelangen von den Nordseehäfen per Schiene nach ganz Europa. „Die
klimafreundliche Schiene ist wieder stärker ins Bewusstsein zurückgekommen, die
Kunden profitieren von attraktiven Angeboten auf den Wettbewerbsstrecken“, sagt
Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Im sog.
Hafenhinterlandverkehr kommt es jedoch bereits zu Konkurrenzsituationen. „Die
seit über 20 Jahren nicht mehr ausgebauten Hauptabfuhrstrecken sind am Rand
ihrer Kapazität. In den Tagesrandstunden werden bereits erste Personenzüge von
Güterzügen verdrängt“. Pro Bahn stimmt den kürzlich
veröffentlichten Forderungen der CDU-Landtagsfraktion bei. „Studien
prognostizieren eine Güterverkehrszunahme von 80 %, hier droht ein
Verkehrsinfarkt. Schnelle Planung und Ausbau sind gefordert, das Land sollte
eine Vorfinanzierung wie z. B. in Baden-Württemberg prüfen.“
Aus Sicht von
Pro Bahn hat Niedersachsen aber auch eigene Aufgaben noch nicht gelöst. „Nach
Kürzung der (Bundes-)Regionalisierungsmittel für die Bestellung der
Nahverkehrszüge zum Jahr 2007 hatte Niedersachsen lediglich 15 Mio. Euro für
2008 und 2009 als Ausgleich zugesagt. Die Ausfälle sind aber etwa viermal so
hoch, die Mittel zu einer stärkeren Kompensation sind aus der
Mehrwertsteuererhöhung vorhanden. David McAllister hat selbst festgestellt, dass
immer mehr Menschen die Nahverkehrsangebote auf den Schienen nutzen. Wir fordern
die CDU-Landtagsfraktion deshalb auf, bei der Landesregierung bis zum Sommer für
Planungssicherheit für die Jahre nach 2010 zu sorgen und mindestens 30 Mio. Euro
aus den Mehrwertsteuereinnahmen für den Nahverkehr bereitzustellen“, so Gryschka.
Zusammen mit
den erheblichen Sparpotenzialen, die noch immer im Bahnverkehr stecken, kann das
Angebot für die Fahrgäste erheblich verbessert werden. „Noch immer werden
Fahrpläne danach bestellt, was auf einer gegebenen Strecke möglich ist.“
Umgekehrt jedoch sei es logisch, fordert Gryschka: „Wie beim Straßenbau muss die
Infrastruktur einem definierten Verkehrsaufkommen bzw. Fahrplan – zum Beispiel
Stundentakt – angepasst werden. Zur Zeit werden Anschlüsse noch gegeneinander
ausgespielt. Hier beschreitet die kürzlich vorgestellte Initiative
„Deutschland-Takt“, der auch Pro Bahn angehört, den richtigen Weg.“ Im Rahmen
der Bahnprivatisierung sei nach Ansicht des Fahrgastverbandes zudem zu prüfen,
ob nicht Strecken mit regionaler Bedeutung besser nach Landesstandards und damit
günstiger zu betreiben seien. „Grund für den Erfolg der Bahnreform war die
Übergabe der Verantwortung für den Nahverkehr an die Länder – gegen Zahlungen
des Bundes. Genauso erfolgreich wäre eine Abgabe von Strecken, mit einer
Abgeltung für unterlassene Investitionen der vergangenen Jahrzehnte.“
Höhere Fahrpreise bei der DB bedeuten
gleichzeitig höhere Preise bei unbeteiligten Wettbewerbern
Darauf weist der
Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen hin. Björn Gryschka, Landesvorsitzender:
"Insbesondere in Niedersachsen sind von der DB unabhängige Eisenbahnunternehmen
wie metronom oder Nordwestbahn vertraglich gezwungen, eventuelle Preiserhöhungen
des DB-Konzerns mitzumachen. Diese Unternehmen, die in Niedersachsen rund 50 %
des Nahverkehrs erbringen, sind aber weder am anstehenden Tarifabschluss
beteiligt, noch haben sie logischerweise daraus resultierende höhere
Lohnkosten zu tragen." Der Fahrgast habe aber ohne Ansehen des
Eisenbahnunternehmens die von der DB festgesetzten und vom
Bundesverkehrsministerium zu genehmigenden Fahrpreise zu zahlen. "Wir fordern
für die Bildung von Nahverkehrsfahrpreisen eine unabhängige bundesweite
Einrichtung, die transparent in Abstimmung mit allen beteiligten Unternehmen die
Fahrpreise festsetzt und auch die Einnahmenaufteilung zwischen den
Eisenbahnunternehmen übernimmt."
In beiden Bereichen hat die DB AG ähnlich wie beim Schienennetz eine
Monopolstellung, die den Wettbewerb behindert. Beim Schienennetz gibt es seit
einem Jahr eine unabhängige Netzagentur, die für mehr Transparenz bei der
Trassenvergabe sorgen soll.
"Unabhängig von der Art und Weise einer Fahrpreiserhöhung ist natürlich zu
fragen, warum die Deutsche Bahn die sicher vorhandenen Mehrkosten nicht aus den
seit Jahren nach ihren Aussagen erzielten Gewinnen bezahlen will. Die Fahrgäste
sind nicht die Melkkühe eines potentiellen Börsenkonzerns", so Gryschka.
Bahnpläne zerstören den Nahverkehr in Niedersachsen
„Eine Privatisierung der Deutschen Bahn AG
mit dem Schienennetz wird die Versorgung Niedersachsens mit einem landesweiten
Schienenangebot beenden“, sagt Björn Gryschka, Landesvorsitzender des
Fahrgastverbandes Pro Bahn Niedersachsen. „Die jetzt bekannt gewordenen Pläne
der Deutschen Bahn und des Bundesverkehrsministers können eine Stilllegung schon
„morgen“ bedeuten, sollten sicherheitsrelevante bauliche Mängel an Bahnsteigen,
Brücken oder Bahndämmen auftreten. Damit wird die von Pro Bahn immer wieder
befürchtete kurzfristige Stillegungsabsicht von Bahnhöfen und Haltepunkten im
Rahmen einer Privatisierung der Bahninfrastruktur nachhaltig bestätigt.“ Die
Bahn ist aber das Rückgrat des Nahverkehrs in einem Flächenland, nur mit ihr
sind Reisezeiten vergleichbar dem Auto zu erreichen. Die Beförderungszahlen
öffentlicher Verkehrsmittel steigen durch die hohen Benzinpreise in den letzten
Jahren über dem Durchschnitt anderer Verkehrsmittel, wie auch die Deutsche Bahn
immer wieder betont. „Und nun will sich das klimaschonendste Verkehrsmittel Bahn
selbst amputieren?“ fragt Gryschka
Im Einzelnen sind u.a. folgende Strecken und
Bahnhöfe in Niedersachsen von einer technischen Stilllegung evtl. „schon morgen“
durch unterlassene Investitionen bedroht:
-
Uelzen – Soltau – Langwedel (-Bremen)
-
Uelzen – Gifhorn – Baunschweig
(vorgesehene Regionalstadtbahnstrecke)
-
Zwei Drittel aller Harz-Strecken
-
Alle Strecken im Weserbergland zwischen
Holzminden und Göttingen
-
(Hildesheim) – Elze – Hameln – Löhne
-
die internationale Strecke (Bremen - )
Leer – Grenze (- Groningen)
-
sämtliche Zwischenbahnhöfe der
ICE-Strecke Hildesheim – Braunschweig
-
die erst kürzlich sanierten Bahnhöfe
Achmer und Mühlen im Weser-Ems-Bereich
Gryschka: „Damit werden hunderttausende
Niedersachsen vom Bahnzugang abgeschnitten.
Besser wäre es, durch Übernahme regionaler
Strecken in die Zuständigkeit einer Landesgesellschaft Investitions- und
Unterhaltungskosten im Bereich von 40 % zu sparen (Beispiel: Osnabrück – Bad
Rothenfelde) und die Strecken rationaler zu betreiben. Das Vorhaben von Mehdorn
und Tiefensee ist ein Offenbarungseid, kein verantwortungsvoller Politiker kann
nun einer Privatisierung des Netzes noch zustimmen.“
21.04.2007
Initiative Haller Willem mit Silbernem Schienennagel
ausgezeichnet
Osnabrück (pb).
Der Fahrgastverband Pro Bahn lehnt die weitere Reduzierung des öffentlichen
Verkehrs insbesondere auf der Schiene ab. „Angesichts der klimapolitischen
Herausforderungen ist es völlig kontraproduktiv, den umweltfreundlichen
öffentlichen Verkehr zu reduzieren. Landesmittel aus der Mehrwertsteuererhöhung
müssen stattdessen in den Erhalt und den weiteren Ausbau des Schienenverkehrs im
Land fließen“, sagte der Landesvorsitzende Björn Gryschka anlässlich der
Verleihung der Auszeichnung „Silberner Schienennagel 2007“ in Osnabrück am
Wochenende (zum
vollständigen Redetext).
Pro Bahn würdigt mit der Verleihung das
besondere Engagement der „Initiative Haller Willem“ um die Modernisierung und
den Wiederaufbau der Bahnstrecke zwischen Osnabrück und Bielefeld. In
16-jähriger ehrenamtlicher Arbeit sei es den Mitgliedern gelungen, nicht nur die
Stilllegung zu verhindern, sondern die Strecke als einzige Bahnlinie in
Niedersachsen reaktivieren zu lassen. Heute finden die Fahrgäste ein vertaktetes
Angebot mit modernen Zügen zu attraktiven Fahrzeiten vor. Der Vorsitzende der
Initiative, Johannes Bartelt, dankte für die Würdigung und wies auf die weiteren
Ziele der Initiative hin, z. B. einen Spätverkehr am Wochenende einzuführen.
Gryschka: „Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel, wie
attraktiv moderner Nahverkehr sein kann. Die niedersächsischen Bahnerfolge hier
wie auch bei der NordWestBahn Oldenburg, HarzWeserBahn oder metronom Hamburg –
Göttingen werden zur Zeit jedoch gefährdet durch die starre Haltung der
Landesregierung, keine Gelder aus der Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung
des Nahverkehrs zu verwenden.“ Ende März wurde mit Unterstützung von Pro Bahn
eine Volksinitiative gestartet, die die Bereitstellung dieser Mittel zum Ziel
hat; weitere Informationen unter
www.volksinitiative-bus-und-bahn-in-niedersachsen.de.
29.03.2007
Volksinitiative gegen Kürzungen bei Bus und
Bahn gestartet
Am
heutigen Tag hat der niedersächsische Landeswahlleiter die Unterschriftenlisten
für die Volksinitiative offiziell freigegeben Unter
www.volksinitiative-bus-und-bahn-in-niedersachsen.de können alle
wahlberechtigten Niedersachsen mit ihrer Unterschrift den Landtag formell dazu
bringen, sich mit den aktuellen Kürzungsplänen besonders im Bahnverkehr
beschäftigen zu müssen. Pro Bahn Niedersachsen unterstützt die Initiative, weil
nicht einzusehen ist, dass die Verabredung zwischen Bundestag und Bundestag, die
erhöhten Mehrwertsteuereinnahmen teilweise
zur Kompensation der gekürzten Regionalisierungsmittel einzusetzen, von
Niedersachsen nicht umgesetzt wird.
Den Bus- und Bahnfahrer/innen in Niedersachsen drohen in den nächsten Jahren
massiv ausgedünnte Fahrpläne und höhere Fahrpreise bei weniger Komfort. Allein
in der Region Hannover z.B. sollen in 2008 bis zu 8,1 Millionen Euro für
Fahrleistungen im Bahn- und Busverkehr gestrichen werden. Eine starke
Einschränkung der Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist auch
in der Region Braunschweig zu erwarten. Hier wurden bereits in diesem Jahr neun
Prozent des Angebots gestrichen. Die Verbindungen zur Tourismusregion Harz
wurden deutlich
verschlechtert. Für 2008 ist eine weitere Reduktion des Verkehrsangebotes
angekündigt.
22.03.2007
Ein guter Zug fürs Klima
Mit diesem Spruch wirbt Pro Bahn in den
nächsten 12 Wochen in der Hildesheimer Fußgängerzone für die Nutzung des
klimafreundlichen ÖPNV. Anlass ist die spektakuläre „Eisblockwette“, die bis zum
Tag der Umwelt am 05.06.07 in der Hildesheimer Fußgängerzone läuft (www.klimaschutz.kbserver.de/_eisblockwette.html?&L=1).
Wie sonst Firmen aus der Energiebranche, vom Handwerk und dem Baustoffbereich
sponsert Pro Bahn diese spannende Demonstration zum Energiesparen. Denn auch wer
Bus und Bahn nutzt, kann seinen individuellen Energieverbrauch und damit den
CO2-Ausstoß erheblich reduzieren: „Nach einer Studie des Verbandes Deutscher
Verkehrsunternehmen reduziert jeder Pkw-Fahrer, der in der Rush-Hour z. B. den
Linienbus nimmt, den CO2-Ausstoß um 95 Prozent“, sagt Björn Gryschka. Die
originelle Klimawette, die in Hildesheim als einer der wenigen niedersächsischen
Städte durchgeführt wird, verdeutlicht anschaulich den Sinn von
Energieeinsparung. Zum Ausprobieren des ÖPNV stellt Pro Bahn 5
Niedersachsen-Tickets für die besten Wetter zur Verfügung.
06.03.2007
Ausbau des Bahnnetzes in
Niedersachsen forcieren
Verspätungen
im täglichen Betrieb, mangelnde Flexibilität bei Baustellen: Das DB
Streckennetz in Niedersachsen hat mittlerweile oft Kapazitätsprobleme.
So wurde zum letzten Fahrplanwechsel z. B. die Hälfte der DB-Züge (aus
Kreiensen kommend) zwischen Seesen und Goslar abbestellt. Im Bahnhof Seesen
liegen noch zahlreiche Abstellgleise, jedoch ist kein einziges mehr in
Betrieb. Folge ist, dass die Züge leer und ohne Fahrgäste nach Goslar über
20 km zur Abstellung weiterfahren müssen. Die große Unwirtschaftlichkeit für
den Betreiber der Züge liegt hier auf der Hand (insges. 40 km Fahrt ohne
jegliche Einnahme, Diesel- und Personalkosten).
Die mangelnde
Streckenkapazität ist ganz klar der Grund, weshalb während der zwischen
Celle und Lüneburg für 2007 anstehenden Bauarbeiten im Mai - Juli in einem
ganz anderen niedersächsischen Bereich, nämlich zwischen Rotenburg/Wümme und
Verden, die auf dieser eingleisigen Strecke verkehrenden Regionalbahnen
gänzlich durch Busse ersetzt werden: Die umzuleitenden ICE-Züge kämen sonst
"nicht durch".
Björn Gryschka, Landesvorsitzender des
Fahrgastverbandes Pro Bahn: "Wir fordern dringend den Erhalt eines flexiblen
und leistungsfähigen Eisenbahnnetzes in Niedersachsen. Dafür ist es dringend
notwendig, erstens seitens der DB Netz AG vorhandene Kreuzungsstellen,
Überholungs- und Abstellungsmöglichkeiten zu erhalten anstatt unbrauchbar zu
machen und zweitens bundespolitisch mehr Gelder für den gezielten
Streckenausbau nach Kapazitätsgesichtspunkten anstelle für Imageprojekte
bereit zu stellen. Gerade in Niedersachsen werden die rapide steigenden
Hafen-Hinterlandverkehre den Nahverkehr sonst in absehbarer Zeit überrollen
und aus den heutigen Taktlagen verdrängen."
18.01.2007
Kommentar von Pro Bahn zum landesweit eingestellten
Bahnverkehr wegen des Sturms:
Es ist heute Abend die richtige
Entscheidung der Bahn gewesen, den Schienenverkehr aufgrund der akuten
Gefährdung durch vielfach auf den Schienen liegende Bäume einzustellen. Die
Sicherheit der Fahrgäste muss immer absoluten Vorrang haben, die heutigen
Todesopfer wegen des Sturms zeigen die Ernsthaftigkeit der Gefahr.
Björn Gryschka: "Allerdings werden bereits bei weniger heftigen Stürmen als
heute die Folgen einer vor über 25 Jahren getroffenen Entscheidung deutlich:
Nach Einstellung des Dampflokbetriebes im Jahr 1977 hat man darauf verzichtet,
die bis dahin sorgfältig freigehaltenen Brandschutzstreifen entlang der
Schienenstrecken weiter zu erhalten. Die Folge: Der Bewuchs kommt der
Bahnstrecke näher, Störungen des Bahnbetriebes durch abgefallene Äste sind
häufiger geworden, einfach weil diese durch größere Nähe zur Bahnstrecke
häufiger als früher auf die Schienen fallen können."
08.01.2007
Alles zügig, alles stündlich: Wie
bitte, Herr Minister?
Der niedersächsische Verkehrsminister Walter Hirche in der Goslarschen
Zeitung vom 09.12.06: "Das Land wird die Regionalisierungsmittelkürzungen
nicht ausgleichen. Das kommt nicht in Betracht. Aus Sicht der
Landesregierung ist lediglich wünschenswert, dass alle Regionen
schienenseitig angemessen erschlossen werden. Das gilt auch für den Harz,
obwohl der Anteil der mit der Bahn anreisenden Urlauber derzeit unter zehn
Prozent liegt."
Walter Hirche in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom 13.12.06: "Privat
setze ich mich eher ins Auto, auch um in den Urlaub zu kommen. Die Anbindung
der norddeutschen Ferienorte [per Schiene] ist noch nicht optimal."
Zum Landesjubiläum wurde "breitspurige" Werbung für den niedersächsischen
Nahverkehr betrieben. Doch die Substanz der Werbesprüche fehlt nun:
Innerhalb von 4 Tagen hat Minister Hirche offenbar die Folgen seiner Politik
in seinem eigenen Leben bemerkt. Als beinahe letztes Bundesland
weigert sich Niedersachsen, die Kürzung der Regionalisierungsmittel des
Bundes zumindest teilweise aus den höheren Mehrwertsteuereinnahmen
auszugleichen. Die Folgen sind bereits jetzt offensichtlich: Nicht nur für
den Urlaub 2007 wird der Minister - und mit ihm viele Menschen, die in
Niedersachsen einen Urlaub planen - auf eine Bahnanreise von vornherein
verzichten müssen. Im Jahr 2008 drohen noch erheblich stärkere Einschnitte
in den niedersächsischen Nahverkehr, weil dann weitere Strecken nicht nur
in Urlaubsgebieten substanziell bedroht sind.
Wann steuert die
Landesregierung um? Schon in den nächsten Wochen wird der Fahrplan für 2008
weitgehend fertig gestellt werden. Das Land muss dem ÖPNV endlich mehr
Gelder zurückgeben, weil sonst wichtige infrastrukturelle Werte für die
Regionen verloren zu gehen drohen.
Niedersächsisches Bündnis:
Keine Kürzungen bei Bahn und Bus!
Die Bundeskürzungen bei den
Regionalisierungsmitteln werden den ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) in
Niedersachsen in den nächsten Jahren besonders hart treffen. Anders als die
Landesregierungen von Hessen, Bayern, Berlin, Sachsen, Schleswig Holstein und
Brandenburg will die Landesregierung hier keine eigenen Mittel bereitstellen, um
die drastische Kürzung der Bundesförderung für den ÖPNV auszugleichen, obwohl
die Finanzausstattung hierfür in Niedersachsen schon heute zu knapp ist, um die
Anforderungen der Daseinsvorsorge und den Handlungsbedarf zum Klimaschutz damit
ausreichend zu erfüllen.
Dies ist insbesondere deshalb
nicht akzeptabel, weil die derzeitige Landesregierung erhebliche
Mitverantwortung für die Kürzungsvorgabe des Bundesfinanzministers trägt: Seit
2003 findet in Niedersachsen eine zunehmende Zweckentfremdung der
Regionalisierungsmittel und eine überproportionale Kürzung des ÖPNV Budgets
insgesamt statt.
Um die Verantwortung der
Regierungskoalition für die drohende Unterfinanzierung des ÖPNV in Niedersachsen
zu verdeutlichen, ist ein Rückblick auf die vergangenen Jahre nötig:
Seit 2003 werden Gelder aus den
Regionalisierungsmitteln, die vom Bund kommen, zur Finanzierung der
Landesaufgabe Schülerverkehr zweckentfremdet. Inzwischen ist diese
Zweckentfremdung von zunächst 58 Mio. € auf 100 Mio. € jährlich angewachsen. Das
ist der höchste Betrag bundesweit.
Außerdem hat die Koalition die
Mittelvergabe im Förderbudget aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG)
geändert. Hatten Schiene und Straße früher den gleichen Anteil, so werden die
GVFG-Mittel heute zu 60% (73 Mio. €/Jahr) auf die Straße und nur noch zu 40% (49
Mio. €/Jahr) auf die Schiene verteilt.
Daneben wurde das
Nahverkehrsgesetz 2005 so geändert, dass 34 Mio. €/Jahr aus den
Regionalisierungsmitteln des Bundes ohne hinreichende Zweckbindung direkt an die
Kommunen gegeben werden. Ein Ersatz von kommunalen Mitteln durch Bundesmittel
kann daher nicht ausgeschlossen werden, wodurch dem ÖPNV weitere Mittel entzogen
werden.
Durch Einsparungen im Zuge von
Ausschreibungen der Verkehrsleistungen, Rationalisierungen und Optimierungen
innerhalb der Verkehrsunternehmen und ein sparsame Wirtschaftsführung der
Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr konnte in Niedersachsen das
Fahrplanangebot für die Bürgerinnen und Bürger überhaupt erst auf ein halbwegs
attraktives Niveau gebracht werden. Allerdings ist auf vielen Strecken das
Angebot auch heute noch als nicht akzeptabel zu bezeichnen.
Die jetzt beschlossene Kürzung
wird die positiven Ansätze und die noch nicht abgeschlossene Entwicklung
beenden. Sie wird sogar zu einer dramatischen Rückentwicklung führen.
Das Land hat aber Möglichkeiten,
dieses abzuwenden:
Durch die Bundesratsbeschlüsse
vom 26.06.2006 erhalten die Länder einen Anteil aus den Einnahmen der
Mehrwertsteuererhöhung. Für Niedersachsen handelt es sich um ca. 600 Mio.
€/Jahr, die den Landeshaushalt erheblich entlasten werden. Im Gegenzug wurden
auf derselben Bundesratssitzung die Regionalisierungsmittel bis 2010 vom Bund um
bis zu 13 Prozent gekürzt. Niedersachsen muss hier in der Summe mit Kürzungen
von 283 Mio. € rechnen. Der Minderbetrag beträgt 48 Mio. € für 2007 und steigert
sich bis 2010 auf 85 Mio. €/Jahr.
Die Absicht der Landesregierung,
die drastische Bundeskürzung der Regionalisierungsmittel anteilig an alle
Kostenstellen und Verkehrsträger des öffentlichen Personennahverkehrs
durchzureichen, wird zwangsläufig zu
Leistungsabbestellungen ,
Streckenstilllegungen sowie unverträgliche
Preiserhöhungen im ganzen Land führen und trifft damit insbesondere mobil
eingeschränkte Personen. Der Fahrzeugbestand wird schnell veralten, Personal
wird weiter abgebaut und das öffentliche Verkehrsangebot zwangsläufig reduziert.
Dagegen werden Chancen nicht ergriffen, wie Beispiele erfolgreicher Privatbahnen
(Metronom) zeigen. Durch attraktive Preisgestaltung und Barrierefreiheit können
mehr mobil eingeschränkte Menschen diese Bahnen nutzen, was insgesamt zur
Erhöhung der Passagierzahlen beiträgt.
Am schnellsten und härtesten
machen sich die Einschnitte in der Region Braunschweig bemerkbar. Dieses liegt
unter anderem an der Tatsache, dass hier viele Strecken oder Leistungen nicht
zum so genannten Grundangebot, sondern zum Zusatzangebot gehören, für die es
keine Regionalisierungsmittelzuweisungen gibt.
Anmerkung von Pro Bahn: Insbesondere ursächlich für die Finanznot des
Zweckverbandes sind die in den vergangenen 10 Jahren unterlassenen
Ausschreibungen von Verkehrsleistungen. Somit konnten keinerlei Reduzierungen
bei den Bestellerentgelten realisiert werden. Der Zweckverband hat sich im
Schienenverkehr langfristig und zu teuer an einen einzigen Anbieter gebunden.
Schon zum 10. Dezember 2006
kürzt der Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) das Zugangebot auf der
Bahnstrecke Bad Harzburg - Goslar - Seesen drastisch um die Hälfte. Aber auch am
Wochenende wird beispielsweise der Takt auf den Strecken Braunschweig -
Helmstedt - Magdeburg oder Braunschweig - Wolfsburg auf einen 2-Stunden-Takt
reduziert. Touristische Attraktionen wie der Harz oder Autostadt und Phaeno in
Wolfsburg sind damit für Bürgerinnen und Bürger ohne Auto schwieriger zu
erreichen.
Auch das zukunftsweisende
Projekt RegioStadtBahn im Großraum Braunschweig, bei dem die Verkehrsleistung
gesteigert werden soll, um auf vielen Strecken überhaupt ein kundenfreundliches
und attraktives Angebot zu schaffen, ist durch die Kürzung gefährdet.
Letztlich stehen durch die
fehlende Förderung aber überall im Land schwächer ausgelastete ÖV-Strecken wie
Lüneburg - Dannenberg, Northeim - Bodenfelde, Uelzen – Soltau - Bremen,
Hildesheim - Braunschweig und Schöppenstedt - Helmstedt auf dem Prüfstand.
Die
Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kann zunächst für 2007 die
Kürzungen bei den Mitteln für Betriebsleistungen noch ausgleichen, indem sie auf
die noch vorhandenen Rücklagen für eingeplante Ausbauprojekte zurückgreift
(Anfang 2006 waren das noch fast 80 Mio. €). Es ist zu befürchten, dass damit
auch die geplanten Netzausbauten wie die Heidebahn und die S-Bahn
Hannover-Hildesheim oder die S-Bahn Bremen zur Disposition stehen werden. Nach
und nach werden die Kürzungseingriffe von Land und Bund alle Regionen des Landes
erreichen. Damit erhält das seit Jahren erfolgreich umgesetzte Konzept
„Niedersachsen ist am Zug“ einen dramatischen Rückschlag.
Die im Niedersächsischen Bündnis
gegen Kürzungen bei Bahn und Bus zusammengeschlossenen Vereine, Verbände,
Gewerkschaften und Parteien fordern deshalb die Landesregierung auf, zusätzlich
zu den Finanzspielräumen aufgrund der Mehreinnahmen im Haushalt durch
Umschichtungen und effizienteren Mitteleinsatz weitere Möglichkeiten zu
schaffen, die diese negativen Folgen im niedersächsischen ÖPNV verhindern. Nur
so wird weiterhin ein moderner, kundenfreundlicher und attraktiver ÖPNV in
Niedersachsen vorhanden sein:
-
Die im Bundesrat angekündigte Verminderung
der Kürzung um 500 Mio. € muss endlich umgesetzt und gesetzlich
festgeschrieben werden, damit Planungssicherheit vor Ort besteht.
Ministerpräsident Wulff ist hier gefordert, sich hierfür im Bundesrat
einzusetzen.
-
Die Mittel des
Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) müssen ab dem Haushaltsjahr 2007
wieder zu gleichen Teilen auf Schiene und Straße aufgeteilt werden.
-
Zukünftig ist durch eine ergänzende
Verordnung eine strenge Verwendungsvorgabe und -kontrolle bei den
Nahverkehrsgesetzmitteln durchzusetzen.
-
Umstrittene Planungen für
Straßenneubauprojekte müssen für die Substanzerhaltung im ÖV ausgesetzt und
Vorratsplanungen bei nicht gesichertem Mittelzufluss beendet werden.
Nur so wird es möglich, vor Ort
noch akzeptable Lösungen mit den Verkehrsunternehmen zu erarbeiten, um das
derzeitige ÖPNV-Angebot im Flächenland Niedersachsen zu erhalten und weiter zu
verbessern.
Die Landesregierung hat es in
der Hand, im Interesse der Fahrgäste und Beschäftigten im niedersächsischen ÖPNV
die Weichenstellungen für die Fortführung ihres Konzeptes „Niedersachsen ist am
Zug“ zu setzen. Dafür sind folgende Punkte wichtig:
-
Der Verkehr in der Fläche darf
nicht auf der Strecke bleiben. So genannte schwächer ausgelastete Verbindungen
dürfen nicht wie damals bei der Deutschen Bundesbahn gekürzt werden. Sie
müssen gestärkt werden, wie z.B. die Strecke von Osnabrück nach Oldenburg (Oldb.)
und Wilhelmshaven mit der Nordwestbahn, um damit mehr Fahrgäste zu gewinnen.
-
Daseinsvorsorge und
Barrierefreiheit dürfen nicht vernachlässigt werden, weil sonst Menschen mit
mobilen Einschränkungen (behinderte Menschen, Senioren, Kinder und sozial
Schwache) sowie Personen ohne Auto benachteiligt werden.
-
Der - angesichts des nicht mehr zu verhindernden Klimawandels
- immer dringlicher werdende Klimaschutz erfordert ein Umdenken im
Verkehrsbereich. Auch schärfer werdende Vorgaben der EU bei Luftreinhaltung
und Lärmschutz lassen ein „weiter so“ nicht zu. Ziel des Umdenkens muss die
Beeinflussung der Verkehrsmittelwahl zugunsten der Verkehrsträger des
Umweltverbundes und zulasten des motorisierten Individualverkehres sein.
Erreichen lässt sich dieser Umstieg in Bezug auf den ÖPNV aber nur, wenn die
Attraktivität des ÖPNV in den Städten wie auch in der Fläche weiter gesteigert
wird.
-
Das Service- und
Dienstleistungsangebot des ÖPNV darf nicht abgebaut, sondern muss ausgebaut
werden.
So muss z.B. die Fahrradmitnahme weiter verbessert werden. Denn
vor allem in ländlichen und touristischen Gebieten ist das Fahrrad die optimale
Ergänzung zum SPNV und ÖPNV und sichert die Mobilität vieler Bürgerinnen und
Bürger.
-
Mit diesen Maßnahmen werden
nicht nur die Mobilitätsbedürfnisse der Kunden erfüllt, sondern auch
Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen.
Hannover, den 20.11.2006
Das
Niedersächsische Bündnis „Keine Kürzungen bei Bahn und Bus“
ist ein Zusammenschluss von
Verkehrsclub Deutschland (VCD), Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC),
Fahrgastverband PRO BAHN, Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU), Sozialverband Deutschland (SoVD),
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Gewerkschaft TRANSNET, Landtagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen
Resolution des Nahverkehrsbündnisses Niedersachsen zum
geplanten Verkauf der Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE AG) durch das Land
Niedersachsen
Die
Osthannoverschen Eisenbahnen bilden mit ihrem Sitz in der strukturschwachen
Lüneburger Heide im Herzen Niedersachsens einen wichtigen Teil regionaler
Verkehrs-Infrastruktur – sowohl als Arbeitgeber wie auch als Eisenbahnbetreiber.
Gefahrguttransporte mehrerer Kunden der chemischen Industrie und des Militärs
werden über das Schienennetz der OHE durchgeführt. Diese müssten bei einer
Aufgabe des Schienennetzes über die schon jetzt vom Güterverkehr stark
belasteten Straßen laufen. Es steht zu befürchten, dass nach dem Verkauf der
Konzern filetiert wird und dies zu einer Schwächung der betroffenen Regionen
führt.
Vor diesem
Hintergrund fordert das Nahverkehrsbündnis:
-
Bei der
Entscheidung für einen Bieter muss die Berücksichtigung der öffentlichen
Daseinsvorsorge entscheidend sein. Die im Einzugbereich liegenden Kommunen
sollten ein besonderes Mitspracherecht beim Verkauf und auch bei
Entscheidungen des künftigen Mehrheitseigners haben.
-
Im Interesse
der regionalen Wirtschaft muss das gesamte Schienennetz der OHE (320 km)
weiterhin erhalten bleiben und betrieben werden. Dies gilt ebenso für die
damit verbundenen Arbeitsplätze. Zwingend notwendige Veränderungen sind
sozialverträglich abzuwickeln. Die Strecken Celle – Soltau / Munster und
Soltau – Lüneburg / Winsen (Luhe), wie auch Celle – Wittingen erschließen
einen Raum Niedersachsens, der dringend auf Verkehrsverbindungen – auch auf
der Schiene – angewiesen ist. Dies ist ein wesentlicher Aspekt der
Daseinsvorsorge. Deshalb ist zu überlegen, ob dieses Netz in den Besitz der
Gebietskörperschaften übergehen sollte. Der Bestand der Schieneninfrastruktur
darf nicht abhängig sein von den Interessen eines Investors.
-
Der Verkauf
darf den landespolitisch gewollten Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr
nicht konterkarieren und zu einem Rückschritt in monopolartige Strukturen
führen. Die Metronom Eisenbahngesellschaft als erfolgreiches Unternehmen der
OHE hat in Niedersachsen neue Maßstäbe im hochwertigen schnellen
Regionalverkehr gesetzt.
-
Der in Regie
der OHE geführte Linienbusverkehr ist eine wichtige regionale Basis und
Ergänzung zur Sicherung der Mobilität in der Heide. Er sichert weitgehend die
Mobilität der Bevölkerung und liefert einen wichtigen Beitrag zur
Barrierefreiheit mobil eingeschränkter Menschen. Deshalb darf dieser auch
langfristig nicht in seinem Bestand gefährdet werden.
-
Die für den
regionalen Tourismus wichtigen musealen und historischen Eisenbahnaktivitäten
müssen erhalten und weiter gefördert werden. Damit bleibt auch die Möglichkeit
einer späteren Reaktivierung des Schienennetzes der OHE für den Regelverkehr
erhalten.
|
Das Nahverkehrsbündnis appelliert an die niedersächsische Landesregierung,
diesen Gründen bei ihrer Entscheidung Priorität einzuräumen und beim
vorgesehenen Verkauf vertraglich abzusichern.
Hannover, im Juli 2006
Im Nahverkehrsbündnis Niedersachsen haben sich zur Förderung
des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs zusammengeschlossen: die
Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband
Niedersachsen e.V., Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU)
Niedersachsen e.V., Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Niedersachsen, die
Verkehrsverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Niedersachsen
e.V., Fahrgastverband Pro Bahn, Allgemeiner Deutsche Fahrrad-Club (ADFC)
Niedersachsen, der Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) Landesverband
Niedersachsen, die Verbraucher-Zentrale Niedersachsen (VZN) und die
Gewerkschaften TRANSNET und ver.di.
Nahverkehrsbündnis Niedersachsen
Der Sprecher
Dr. Wolfgang Konukiewitz
Nordsoder Str. 12
27726 Worpswede
fon 04794-962174
fax 04794-962176
handy 0170- 581 94 62
Pressemitteilung
PRO BAHN: Kürzung der
Nahverkehrsmittel gefährdet niedersächsische Bahnerfolge
(pb) "Bundestag und Bundesrat dürfen einer Kürzung bei den Nahverkehrsmitteln nach dem Rasenmäherprinzip nicht zustimmen", so kommentiert Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, die aktuellen Kürzungspläne der Bundesregierung im Schienennahverkehr, "sie müssen den Ländern vielmehr die rechtlichen Möglichkeiten einräumen, Sparmöglichkeiten mit Augenmaß umzusetzen."
Thema Netzunterhalt: "Rund 50 % der Nahverkehrsmittel müssen von den Bahnunternehmen unbesehen an den Netzeigentümer, die DB Netz AG, weitergeleitet werden. Andere Eisenbahninfrastrukturunternehmen können regionale Bahnstrecken bis zu 40 % günstiger bauen und unterhalten, z. B. in Niedersachsen die Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück. Hier muss der Bund Anreize schaffen, dieses Sparpotential zu nutzen, hat aber als Eigentümer des Schienennetz-Monopolunternehmens daran offenbar kein Interesse", so Gryschka weiter. Nach Ansicht von Pro Bahn wären dann durchaus Möglichkeiten vorhanden, ohne Beeinträchtigung des Angebots Mittel einzusparen.
Mit der jetzt vorgesehenen einfallslosen Kürzung legt der Bund nach Meinung von Pro Bahn jedoch die Axt an die Erfolge im niedersächsischen Schienenverkehr. Durch Ausschreibung konnten in den letzten Jahren bei verbessertem Angebot Einsparungen erzielt werden, die in langfristige Investitionen umgewandelt werden. "Mit einer Ausschreibungsquote von fast 50 Prozent steht Niedersachsen in der Spitzengruppe der Bundesländer und darf für dieses kostenbewusste Verhalten jetzt nicht bestraft werden!", fordert Gryschka.
Pressemitteilung
Kürzung der Nahverkehrsmittel: Blankes Entsetzen
bei PRO BAHN
(pb) Mit blankem Entsetzen reagiert Björn Gryschka, Landesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn, auf die Kürzungspläne der Bundesregierung im Schienennahverkehr. "Mit dieser Maßnahme legt die Regierung die Axt an das Rückgrat des gesamten ÖPNV, das der Schienenverkehr bundes- und landesweit bildet", sagt Gryschka. Pro Bahn erwartet in der Folge - bereits ab nächstem Jahr - erhebliche Zugstreichungen. So seien selbst im Berufsverkehr einzelne Leistungen gefährdet, nach 19 Uhr und an den Wochenenden könne es sein, dass sich auf vielen Bahnstrecken nicht nur im ländlichen Raum kein Rad mehr drehe. "Gerade im Flächenland Niedersachsen werden die Bahnnutzer vor die Alternative gestellt, entweder überhaupt nicht mehr die Bahn in ihren Alltag und die Freizeit einbeziehen zu können, oder in Zeiten teurer Benzinpreise auf das Auto umsteigen zu müssen."
Strukturelle Änderungen bei Bahnfahrpreisen
Die Deutsche Bahn AG hat zum Fahrplanwechsel im Dezember Fahrpreiserhöhungen von durchschnittlich 3 Prozent angekündigt. Die Fahrpreiserhöhungen selber hält Björn Gryschka, Sprecher von Pro BahnBraunschweig-Hildesheim, nicht für so bemerkenswert: "Das Autofahren ist in den letzten Monaten auch nicht billiger geworden. Dass die Verkehrsbetriebe allgemein, nicht nur die Bahn, sich ihre erhöhten Treibstoffkosten wieder hereinholen wollen, ist in Grenzen nachvollziehbar." Schlechter findet Gryschka hingegen die strukturellen Änderungen beim Preissystem.
"Bahncardkunden müssen als Stammkunden doppelt zahlen: Einmal den erhöhten Bahncardpreis, einmal die erhöhten Kilometerpreise. Die bisher glatten Bahncardpreise von 50, 100 und 200 Euro sind mit Erhöhungen zwischen 1,50 und 6,00 Euro weniger systematisch und ansprechend." Mit der Abschaffung des Mitfahrerrabatts bei Bahncard- und Normalpreisfahrten gebe die Bahn zudem einen seit 20 Jahren bestehenden Grundgedanken ohne Not auf: "Der Kunde vergleicht immer die Kosten zwischen Auto und Bahn. Ein Auto bietet 5 Plätze. Um konkurrenzfähiger zu sein, wurde damals die Idee des Mitfahrerrabatts entwickelt, d. h. die 1. Person zahlt voll, die 2. bis 5. Person nur die Hälfte. Dieses System ist jetzt nur noch für Familien mit Kindern bis 14 Jahren (diese fahren immer noch kostenfrei) und bei den allerdings limitierten Sparpreisen vorhanden. Bekommt man also einen solchen Sparpreis nicht, wird mit 3 - 5 Personen im Verhältnis zum Pkw - selbst bei Vollkosten - ein Mehrfaches zu bezahlen sein."
Eine Verbesserung für Niedersachsen sei die Einführung des Niedersachsentickets auch am Wochenende, meint Gryschka. "Die Ländertickets sind bundesweit eines der erfolgreichsten Angebote der DB Regio, insoweit ist die Ausdehnung auf das Wochenende nur konsequent." Allerdings sei bei der Preiserhöhung von 22 auf 24 Euro im Automatenverkauf nun eine absolute Grenze erreicht: "Das Wochenendticket kostet nach wie vor 30 Euro und bietet unbegrenztes Bahnfahren in ganz Deutschland; der Sinn des Niedersachsentickets ginge bei einer weiteren Preiserhöhung sonst schnell wieder an Wochenenden bald verloren."
LIDL-Bahntickets ein Renner
Der heutige erstmalige Verkauf von Bahntickets bei einem Supermarktdiscounter ist ein voller Erfolg. "Ganz Deutschland scheint Bahnfahren zu wollen", so Beobachtungen des Fahrgastverbandes Pro Bahn.
Lange Schlangen selbst vor kleinen LIDL-Geschäften schon vor der Öffnung sorgten fast überall dafür, dass schon nach 15 Minuten sämtliche Tickets verkauft waren. "Was wir sehen konnten war in der Tat, dass viele Neukunden sich von dem Angebot haben locken lassen", so der niedersächsische Pro Bahn-Sprecher Björn Gryschka aus Bad Salzdetfurth, "die Bahn sollte jetzt die Begeisterung der Leute nutzen und schnellstens nachliefern." Dieses Ticket, das Bahnfahren nach dem Motto "Einsteigen, Start und Ziel notieren und losfahren" so einfach ermöglicht, sollte dauerhaft auch über die normalen Vertriebswege angeboten werden. Wünschenswert wäre zudem, ergänzend eine Tageskarte für alle Züge in Deutschland etwa zum Preis von 49,90 Euro anzubieten. Damit wäre dann endgültig schrankenloses Bahnfahren für jedermann möglich. Solche Tageskarten sind in der Schweiz seit Jahren im Angebot und stark nachgefragt.
Pressemitteilung
Bahnerfolge: Kulturbahnhof eingeweiht
(pb) In Bad Salzdetfurth werden Fahrgäste wieder würdig empfangen: In 9- monatiger Renovierungszeit hat die Stadtverwaltung mit öffentlichen Fördermitteln das 105-jährige Gebäude komplett entkernt und mit modernen Elementen wieder aufgebaut. Das Besondere: Der angenehme Aufenthalt des Fahrgastes und das Serviceangebot für ihn steht dabei im Mittelpunkt. Dies war auch der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen die Förderung von über 50 % der Baukosten wert.
"Ein gelungenes Beispiel, wie man alte Bausubstanz durch ein intelligentes Konzept wieder neu nutzen und vor allem für den Fahrgast öffnen kann", freut sich Björn Gryschka von Pro Bahn anlässlich der Schlüsselübergabe. In den Bahnhof ziehen nun die örtliche Bücherei sowie ein Taxiunternehmen ein, das auch den Fremdenverkehr der Stadt betreut sowie das Fahrscheinsortiment der in Bad Salzdetfurth verkehrenden eurobahn verkauft. Beachtlich sind die Öffnungszeiten der beheizten und durch Kameras bzw. das im Bahnhof arbeitende Personal überwachten Empfangshalle: Von 6 - 22 Uhr an Werktagen und von 8 - 22 Uhr am Wochenende findet der Fahrgast und gerade der ankommende Kurgast eine einladende Atmosphäre vor. Und auch die Öffnungszeiten der Bücherei sind auf den Fahrplan der Züge abgestimmt und richten sich gezielt an Zielgruppen wie Schüler, Hausfrauen und Rentner, die mit der Lammetalbahn ankommen oder abreisen.
"Die Nutzung des Empfangsgebäudes in kommunaler Regie nicht nur für Jugendklubs oder ähnliches, wovon der Fahrgast ausgeschlossen bleibt, ist die gelungene Besonderheit dieses Projektes und sollte Vorbildcharakter für viele vergleichbare Bahnhöfe in Deutschland haben - gerade im ländlichen Bereich", meint Gryschka. Bad Salzdetfurth ist nach Peine die zweite Stadt in Niedersachsen, die ein Bahnhofsgebäude in seiner betrieblichen Funktion in kommunaler Regie betreibt.
Landesversammlung
Am 19.02.2005 fand die Landesversammlung von PRO BAHN Niedersachsen in Hannover statt. Anlässlich dieser Veranstaltung wurde der "Silberne Schienennagel" an den Geschäftsführer der LNVG, Dr. Gorka verliehen. Download der
Laudatio (PDF/56 kB).
Pressemitteilung
Pro Bahn zeichnet Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft aus
Hannover (pb). Mit dem Silbernen Schienennagel zeichnet der Fahrgastverband Pro Bahn Institutionen und Persönlichkeiten in Niedersachsen aus, die aus Fahrgastsicht den öffentlichen Nahverkehr, besonders den Schienenverkehr, in herausragender Weise gefördert haben.
In einer kleinen Feierstunde in Hannover überreichte Björn Gryschka; Landesvorsitzender von Pro Bahn Niedersachsen, den Silbernen Schienennagel nun an Herrn Dr. Wolf Gorka, Geschäftsführer der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). In seiner Laudatio würdigte Gryschka die 20-jährige Tätigkeit Dr. Gorkas als Referatsleiter für Eisenbahnwesen im Wirtschaftsministerium. In dieser Zeit habe Gorka für "die Eisenbahn in Niedersachsen" gestanden. Es sei gelungen, den Abwärtstrend des Schienenverkehrs in einen Aufwärtstrend umzuwandeln. Gryschka: "Wer hätte denn vor 20 Jahren an eine Bahnzukunft in Wildeshausen, Bodenburg, in Osterode oder Oesede geglaubt?"
Vor allem gegenwärtige Erfolge seien jedoch für den Fahrgastverband Grund gewesen, Herrn Dr. Gorka auszuzeichnen: Niedersachsen habe bundesweit eine Vorreiterrolle mit der Schaffung eines sogenannten "Fahrzeugpools" übernommen. Für den Verkehr auf bestimmten Strecken stellt das Land einem Betreiber die Schienenfahrzeuge zur Verfügung. Die Idee dazu stamme von Herrn Dr. Gorka. "Damit sind für alle interessierten Bahnunternehmen auch bei größeren Projekten die gleichen Startchancen gegeben. Ein Wettbewerb um die beste Leistung für den Fahrgast ensteht", hob Gryschka hervor. Bundesweit habe sich in jüngster Vergangenheit gerade Hessen zu einem solchen Fahrzeugpool entschlossen.
Wer "Silber" erreicht habe, solle aber auch "Gold" folgen lassen. Es seien abgestimmte Fahrpläne mit funktionierenden Rundum-Anschlüssen in vielen Knotenbahnhöfen erforderlich: Der integrale Taktfahrplan erfordere gezielte Investitionen in Streckenkapazität und Streckengeschwindigkeit. Für diesen "großen Wurf" stimmten leider in Deutschland und Niedersachsen die Rahmenbedingungen noch nicht. Auf alle Beteiligten, gerade auch die Fahrgast- und Umweltverbände, komme hier weiterhin viel Überzeugungsarbeit in den Parlamenten und in der Gesellschaft zu.
In seiner Erwiderung meinte Dr. Gorka, Pro Bahn und LNVG hätten in den vergangenen Jahren vielfach "Nägel mit Köpfen" gemacht, er freue sich deshalb nun besonders über den "silbernen Nagel". Viele Projekte seien inzwischen "auf´s Gleis gesetzt, 2 Mrd. Euro in Streckeninfrastruktur und Bahnhöfe investiert worden. Gorka: Der Schienennnagel ist uns Ansporn, die Kunden weiterhin zufrieden zu stellen."
Tarife in Niedersachsen und Bahnpläne in der
Wesermarsch
Bei der geplanten Anhebung der Fahrpreise im Nahverkehr der Deutschen Bahn werden niedersächsische Fahrgäste besonders benachteiligt. Während in den meisten anderen Bundesländern die Gültigkeit der so genannten Ländertickets auch auf das Wochenende ausgeweitet werden soll, ist dies für Niedersachsen nicht vorgesehen. Die Ländertickets gelten bislang nur montags bis freitags ab 9.00 Uhr.
Der Fahrgastverband PRO BAHN hat wenig Verständnis für die Pläne der Deutschen Bahn, Niedersachsen von der Wochenend-Regelung auszunehmen. Die DB begründe die Pläne offiziell damit, dass es bereits günstige Angebote am Markt gebe. Dies trifft nach Angaben von PRO BAHN jedoch nur für Sachsen-Anhalt und Thüringen zu. In diesen Ländern, in denen die Ausweitung des Länderticket auf das Wochenende ebenfalls nicht geplant ist, gibt es ein günstiges "Hopper-Ticket" das es ermöglicht, für 4,50 Euro eine Strecke von 50 km hin- und wieder zurück zu fahren. Ein solches Angebot gibt es allerdings in Niedersachsen nicht. Im Ergebnis steht niedersächsischen Bahnfahrgästen am Wochenende als Angebot nur das "Schöne-Wochenende-Ticket" zur Verfügung, dessen Preis allerdings von z. Zt. 30,00 Euro (28,00 Euro am Automaten) auf 32,00 Euro (30,00 Euro) angehoben werden soll.
Nach Ansicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN fördert ein derart hoher Preis lediglich das Fahren von weiten Strecken. Für kurze und mittlere Entfernungen sind Anreize zum Bahn fahren nicht vorhanden. Der Verband fordert schon deswegen die Landesregierung auf, seine Zustimmung zur Preisanhabung zu verweigern.
Schienenzunkunftsträume im Nordwesten
zerplatzen!
Es sollte ja was ganz Tolles werden in der Bremer und Oldenburger Region. Seit drei Jahren konkurrierten ein S-Bahn Konzept der DB und ein Stadtbahn Konzept der Bremer Straßenbahn miteinander um die Gunst der Streckenbetreibung. Besonders die Wesermarsch erhoffte sich auf Grund der maroden Strecke von Hude nach Nordenham einen qualitativen Sprung auf der Schiene, zumal der neue Wesertunnel Fahrzeiten der Autos nach Bremen wesentlich verringert. Stattdessen hat ein 2jähriges Gutachterverfahren im Auftrag der LNVG-Niedersachsen dieses Jahr ergeben, dass sich beide Systeme nicht rechnen.
Auch die Sanierung der Strecke Hude - Nordenham geriet auf Grund der fehlenden Bundesmittel (Mautkatastrophe) in Gefahr. Am 4.Juni 04 organisierte der Pro Bahn Regionalverband Oldenburger Land eine Veranstaltung im Berufbildungszentrum Brake (Unterweser) über die Zukunft der Bahn in der Wesermarsch, zu der Führungskräfte von Politik, Wirtschaft, Bahn und LNVG erschienen. Dabei wurde von DB-Netz die Katze aus dem Sack gelassen. Statt den zugesagten 160 Millionen Euro für die Sanierung werden auf Grund der fehlenden Bundesmittel nur noch ca. 20 Millionen Euro bereitgestellt, was bedeutet, dass die Strecke nicht für 120 km/h ausgebaut wird, sondern für 90 km/h wiederhergestellt wird. Dies führte zu starken Protesten in der Versammlung und zu einer Allianz der Politik und Wirtschaft (Kommunen, Kreis, Land- u. Bundestagsabgeordnete, Industrie- u. Handelskammer, Hafenwirtschaft) für die Schiene, die eine Lebensader für die Wesermarsch darstellt, denn täglich benutzen allein bis zu 30 Güterzüge diese Strecke.
Nach Aussage des Wirtschaftsministerium in Hannover und dem Konzernbevollmächtigten der DB für Nordwestdeutschland, Herrn Meyer, hat die Sanierung der Strecke nun 1. Priorität in Niedersachsen, allerdings nur bis 90 km/h. Ein Vorschlag der Landesregierung, die Ausbaukosten vorzufinanzieren, wurde von Herrn Mehdorn abgelehnt.
In Verhandlungen zwischen den Ländern Bremen und Niedersachsen und der DB wurde inzwischen erreicht, dass die DB bis Ende Juli ein neues Sanierungskonzept vorzulegen hat und in diesem Jahr noch mit der Sanierung begonnen wird.
Für den Personenverkehr sind frühestens zum Fahrplanwechsel im Dezember nach Auskunft der LNVG neues Fahrzeugmaterial (Elektrotriebwagen 425) vorgesehen. Auch eine Durchbindung von Doppelstockzügen alle 2 Stunden von Hannover nach Nordenham, die bisher in Bremen enden, soll überprüft werden. Nicht nur für die vielen Fahrradtouristen, die die Wesermarsch aufsuchen, währe dies von Vorteil.
Wünschenswert währe es, die Strecke Bremen-Nordenham in weniger als 1 Std. im "Deich Express" (so werden die Züge in der Wesermarsch oft genannt) zurückzulegen, damit zum Pkw eine echte Alternative entsteht.
Eurobahn wird neuer Betreiber
Gewinner der Ausschreibung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) auf der Lammetalbahn Hildesheim - Bodenburg und der Weserbahn Hildesheim - Löhne ist die Bietergemeinschaft "Eurobahn" mit Sitz in Bielefeld. Das beschloss die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) als SPNV-Aufgabenträger. Der Fahrgastverband Pro Bahn begrüßt den künftigen Betreiber: "Mit der Eurobahn bekommen die Fahrgäste im Landkreis Hildesheim ein erfahrenes Bahnunternehmen für das Projekt Lammetalbahn und den Verkehr in Richtung Hameln - Westfalen." Seit dem Jahr 2000 betreibt die Eurobahn rund um Bielefeld erfolgreich zwei Nahverkehrsstrecken mit modernen Triebwagen.
"Bis zum 14. Dezember 2003 besteht nun noch genügend Zeit, die Übernahme des Verkehrs gründlich vorzubereiten", erklärte der PRO BAHN Landesverband Niedersachsen. Die Triebwagen werden derzeit in Salzgitter gebaut, die neuen Bahnsteige im Bad Salzdetfurther Stadtgebiet werden im nächsten Frühjahr errichtet. "Wir sind optimistisch, dass sich der neue Bahnbetreiber der Herausforderungen im kommenden Jahr und in den vorgesehenen acht Betriebsjahren mit Schwung annehmen wird und viele neue Fahrgäste von einer verbesserten Reisequalität auf der Schiene überzeugen wird."
Die Deutsche Bahn AG, die bisher den SPNV auf den zwei Strecken betreibt, hatte sich gar nicht erst an der Ausschreibung der LNVG beteiligt.
Fahrgastverband kritisiert Verkaufsstopp der
Bahn
Als kundenfeindliche Maßnahme bezeichnet der Fahrgastverband PRO BAHN die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, ab Sonntag in ihren Triebwagen keine Fahrkarten mehr zu verkaufen. Damit laufen ehrliche Fahrgäste Gefahr, als Schwarzfahrer abgestempelt zu werden. Als Gründe nannte der PRO-BAHN-Landesverband Niedersachsen die häufigen Störungen der Automaten. Entweder sind sie ganz außer Betrieb oder gäben kein Wechselgeld heraus. Wer wegen eines defekten Automatens ohne Fahrkarte in den Zug einsteigt, muss sich auf peinliche Rechtfertigungen gefasst machen, wenn die Kontrolle kommt.
Auch ist es gerade Gelegenheitsfahrgästen nicht zuzumuten, die völlig verschiedenen Automatentypen ohne Schwierigkeiten zu bedienen. Das gilt besonders für ältere Menschen, die einen persönlichen Kontakt dem "eisernen Fahrkartenverkäufer" vorziehen. Nachdem die Deutsche Bahn AG gerade im ländlichen Raum Fahrkartenausgaben geschlossen hat, benachteiligt sie mit dem Verkaufsstopp im Triebwagen wieder die Menschen außerhalb der Ballungszentren, da eben dort die Triebwagenzüge eingesetzt werden. Der Kauf von Fahrkarten im Zug ist aus unser Sicht nicht der Normalfall, sollte aber aus Kundenfreundlichkeit als letzte Möglichkeit aufrecht erhalten werden. Doch von eben dieser Kundenfreundlichkeit ist das Unternehmen Deutsche Bahn AG noch weit entfernt.
Mehr Rechte für Fahrgäster
Pro Bahn und Verbraucher-Zentrale fordern Schlichtungsstelle für Niedersachsen
"Ihr Zug hat heute leider 60 Minuten Verspätung. Wir bitten um Verständnis." Mancher Bahnfahrer hört solche Durchsagen auf seinen Reisen nur zu oft. Doch was tun, wenn dadurch eine wichtige geschäftliche Verabredung verpasst wird oder der Ferienflieger ohne den urlaubsreifen Fahrgast startet? Per Taxi in halsbrecherischer Fahrt trotzdem ans Ziel zu kommen, ist riskant und teuer. Außerdem: Gibt es überhaupt Erstattungsansprüche?
"In diesen Fällen ist der Fahrgast auf die Kulanz des Verkehrsunternehmens, meist der Deutschen Bahn AG, angewiesen", sagt Björn Gryschka vom Fahrgastverband Pro Bahn Niedersachsen, "ein einklagbares Recht auf Erstattung solch zusätzlicher Aufwendungen hat er nicht." Der Streit nach Rückkehr vom Geschäftstermin oder aus dem Urlaub ist damit programmiert. Doch aufwendige Briefe, in denen der Fahrgast sein Begehren und die Schuldlage des Verkehrsunternehmens schildert, werden häufig nur mit Textbausteinen beantwortet. Manchmal gibt es einen Reisegutschein, der aber die Taxikosten oder ähnliche Extraausgaben bei weitem nicht deckt.
"Der Fahrgast braucht eine objektive und unabhängige Instanz, die ihn unterstützt und einen Ausgleich mit dem Verkehrsunternehmen vermittelt", argumentiert Bernd Winckler, Geschäftsführer der Verbraucher-Zentrale Niedersachsen. Eine solche Schlichtungsstelle wäre nach gemeinsamer Einschätzung von Pro Bahn und VZN für das Verkehrsunternehmen und den Fahrgast von Vorteil: Das Verkehrsunternehmen bekäme dadurch ein besseres Image und könnte auf Dauer Verwaltungskosten für die Beantwortung und Klärung der Fälle sparen; und der Fahrgast hätte weniger das Gefühl, willkürlichen Entscheidungen unterworfen zu sein.
In Nordrhein-Westfalen gibt es diese unabhängige Instanz bereits seit September 2001: Die dortige Landesregierung hat damit die erste deutsche "Schlichtungsstelle Nahverkehr" gegründet und bei der Verbraucher-Zentrale NRW angesiedelt. Seither haben sich Fahrgäste bereits 750 mal an die neue Institution gewandt. "Das zeigt den enormen Bedarf auf diesem Gebiet", so Gryschka.
Deshalb muss nach Meinung des Fahrgastverbandes und der Verbraucherschützer eine solche Schlichtungsstelle auch für Niedersachsen aufgebaut werden. "Wir können uns gut vorstellen", so heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der beiden Verbände, "dass das Land eine solche Stelle zunächst als befristetes Projekt einrichtet, um erste Erfahrungen auf diesem neuen Gebiet zu sammeln. Die Verbraucher-Zentrale Niedersachsen ist bereit, diese wichtige Institution bei sich aufzunehmen."
PRO BAHN-Visionen
"Mobilität im Jahr 2010 in Niedersachsen" ist der Titel eines neuen Faltblattes, den der PRO BAHN-Landesverband Niedersachsen herausgegeben hat. Darin plädiert unser Fahrgastverband für einen flächendeckenden Ausbau des Schienennetzes, mehr Wettbewerb auf der Schiene und eine bessere Verknüpfung des gesamten öffentlichen Verkehrssystems. Das Faltblatt kann kostenlos bestellt werden bei info@niedersachsen.pro-bahn.de
Gorka neuer LNVG-Chef
Dr. Wolf Gorka, seit zehn Jahren Referatsleiter "Schienenverkehr" im Niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsministerium, ist seit 1. August neuer Geschäftsführer der landeseigenen LNVG. Die Gesellschaft mit gut 20 Mitarbeitern ist für die Aufgabenträgerschaft des Landes für den SPNV außerhalb der Großräume Hannover und Braunschweig verantwortlich und koordiniert weitere Zuschüsse für den ÖPNV. Dr. Gorka (58) gilt zwar als eigenwillig, aber auch als entscheidungsstark. Er ist nicht immer ein einfacher Gesprächspartner, aber das war sein Vorgänger, Dr. Peter Neuber, auch nicht. Vielfältige Kenntnisse des Schienenverkehrs in Niedersachsen werden dem passionierten Jäger sicherlich nützen. PRO BAHN hat auf Landesebene schon länger Kontakte zu Gorka und hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit auch unter neuen Vorzeichen.
Wettbewerb um Bahnleistunstungen muss fair
sein!
Für einen fairen und offenen Wettbewerb im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) hat sich das "Nahverkehrsbündnis Niedersachsen" ausgesprochen. Der landesweite Zusammenschluss, in dem unter anderem der Fahrgastverband Pro Bahn, der Verkehrsclub Deutschland VCD, die Naturschutzverbände BUND, LBU und NABU sowie die Gewerkschaften ÖTV und Transnet mitarbeiten, wendet sich deshalb entschieden gegen die Absicht des Landes, einen Großauftrag "freihändig" zu vergeben.
Es handelt sich dabei um alle Nahverkehrszüge zwischen Bremen und Hamburg sowie Hamburg und Uelzen (rund 2,5 Mio. Zugkilometer im Jahr). "Bei einem solchen Volumen ist nach EU-Recht eine offene Ausschreibung vorgeschrieben und außerdem sinnvoll", erklärte das Bündnis. "Um verbesserte Angebote für die Fahrgäste zu erreichen, muss am Beginn eines Vergabe-Verfahrens eine klare Leistungsbeschreibung stehen", fordert das Bündnis. Im vorgesehenen Fall werde jedoch nur "hinter den Kulissen gekungelt". An der fehlenden Leistungsbeschreibung sehe man, dass die Vergabe hinter verschlossenen Türen nicht im Interesse der Fahrgäste ist.
Zudem sei zu kritisieren, dass entgegen den Erfahrungen bei der Nordwestbahn nur einzelne Streckenabschnitte ohne Einbindung in Netze zur Disposition gestellt würden. Bei den Strecken Bremen-Hamburg und Hamburg-Uelzen handelt es sich um nachfragestarke "Sahnestücke", deren Erträge zum Betrieb auf nachfrageschwächeren Bahnstrecken beitragen. Wenn die Deutsche Bahn als bisheriger Betreiber der Züge von vornherein ausgeschlossen wird, werden schwächer ausgelastete Verbindungen der Bahn akut gefährdet, befürchtet das Bündnis. "Wir fordern deshalb das Land und ihre Nahverkehrsgesellschaft auf, die Vergabe für alle Anbieter zu öffnen und nach transparenten Regeln abzuwickeln." Außerdem müsse die bisher fehlende Information des Landtages und des Beirates der Landesnahverkehrsgesellschaft nachgeholt werden.
Silberner Schienennagel
Der Fahrgastverband PRO BAHN in Niedersachsen hat die Gemeinde Dörverden (Landkreis Verden) für ihr beispielhaftes Engagement im Zusammenhang mit der Reaktivierung des Bahnhofs Dörverden ausgezeichnet. Aus den Händen des Landesvorsitzenden Manfred Terhardt (Jever) erhielt der Bürgermeister der Gemeinde, Heiner Falldorf, am Wochenende (24.2.2001) in Dörverden im Rahmen der Landesversammlung des Verbandes den "Silbernen Schienennagel". Mit dem zum zweiten Mal vergebenen Preis werden die unermüdlichen Bemühungen der Gemeinde gewürdigt, die im Mai letzten Jahres zur Wiedereröffnung des Bahnhofs an der Strecke Bremen-Hannover geführt haben. Vor zwei Jahren erhielt die Stadt Peine die Auszeichnung für die Übernahme und den Neubau des Bahnhofs Peine.
PRO BAHN bei der Verbraucherzentrale
Der PRO BAHN-Landesverband Niedersachsen ist seit kurzem Mitglied der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Das bestätigte die Geschäftsführung nach einem die entsprechenden Gremienbeschluß. Der Trägerverein besteht aus 19 Organisationen, darunter Gewerkschaften, Mieterbund, NABU und Landfrauenverband.
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