Haben die Verantwortlichen die Fahrgäste aus dem Blick verloren? Der
Tür-Unfall von Germersheim scheint vergessen, die technischen Mängel
sind beseitigt, Bahn und Aufsicht schweigen. Alles in Ordnung - Tür zu
und ab!? Keineswegs. Fahrgäste werden vor verschlossener Tür stehen
gelassen. Kritische Situationen werden nicht entschärft, weil niemand
hinschaut. Wann geschieht der nächste Unfall an einer Tür oder am
Bahnsteig, der vermeidbar gewesen wäre?
Schicken Sie uns Ihren Bericht über kritische und ärgerliche Vorfälle am
Bahnsteig!
Stehen gelassene Fahrgäste. Kritische Vorfälle an den Türen und an der Bahnsteigkante bei Abfahrt des Zuges. Panische Reaktionen von Fahrgästen auf sich schließende Türen und zu kurze Öffnungszeiten.
Am 8. Mai 2003 wurde in Germersheim eine junge Frau von einer sich schließenden Tür eines Triebwagens der Baureihe 612 eingeklemmt. Der Zug fuhr ab, die Frau fand auf den Bremsschläuchen zwischen den Wagen Halt und musste dort mitfahren - eine unvorstellbare Schreckensfahrt. Sie hätte tödlich enden können. Nach diesem Unfall wurden an den Baureihen 611 und 612 Mängel entdeckt. 15 Prozent der Türen reagierten nicht so, wie sie sollten. Bis zur Beseitigung der technischen Mängel wurden die Züge als Vorsichtsmaßnahme wieder mit Zugbegleitern besetzt. Seitdem die technischen Mängel beseitigt sind, ist der Zustand wie vorher: Eine Anzeige am Fahrpult meldet: Die Türen sind zu - und ab geht die Fahrt. Niemand schaut hin. Weder von der DB AG noch vom Eisenbahn-Bundesamt gibt es eine Pressemitteilung. Alles in Ordnung? Weiterhin merkt niemand, wenn die Türen beim Halt gar nicht erst freigegeben werden und der Zug wieder abfährt. Weiterhin sieht niemand, wenn Fahrgäste einsteigen wollen. Niemand sieht, was vor der Abfahrt auf dem Bahnsteig geschieht.
Wir benötigen möglichst viele Details: eine genaue Schilderung des Vorfalls, möglichst genaue Daten über Ort, Zeit, Zugnummer, Fahrzeugtyp. Geben Sie bitte Ihre volle Anschrift an. Wir behandeln Ihre persönlichen Daten selbstverständlich vertraulich.
Per Post: PRO BAHN, Gretchenstraße 26, 32756 Detmold
Per Fax: (0 52 31) 3 23 61
Per E-Mail: pbz@pro-bahn.de
Für PRO BAHN ist das nicht tragbar. Die PRO BAHN Zeitung "derFahrgast" möchte solche Vorkommnisse dokumentieren und in einer der nächsten Ausgaben berichten.
Machen Sie mit - damit Sie und andere nicht zu Schaden kommen!
PRO BAHN Zeitung Heft 95
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