Starnberger Merkur: 9. Dezember 2006

Wir zitieren auszugsweise:

Begehrte Kaufobjekte: Bahnhöfe: Dießen und Utting im Gespräch

Das Münchner Unternehmen ideal mobil AG plant die Bahnhöfe in Dießen und Utting zu erwerben. Entsprechende Verkaufsverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG (DB) stünden laut Gabriela Scheierl, der Vorstandsassistentin des Unternehmens, kurz vor dem Abschluss. Der Münchner Firma gehört unter anderem der Landsberger Bahnhof, der in vielen Bereichen als Vorbildbahnhof herangezogen wird.

VON KAI LORENZ

Auf Anfrage des bestätigte Projektmanagerin Gabriela Scheierl die Kaufabsichten des Münchner Unternehmens: "Wir stehen in Verhandlung mit der DB und der Vertrag soll hoffentlich noch bis Ende des Jahres unterzeichnet werden." Jedoch hätte die Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sich die Verhandlungen aufgrund der vielen Verantwortlichkeitsebenen bei der DB schwierig gestalten und damit auch lange hinziehen können. Zumal man beabsichtige ein ganzes Paket von Bahnhöfen zu kaufen. Darunter die Bahnhöfe Dießen und Utting sowie die Bahnhofsgebäude in Füssen, Mittenwald und Murnau.

Sollte es dann zu den angestrebten Vertragsabschlüssen kommen, wolle man sich beim Münchner Unternehmen beraten und eine Prioritätenliste erstellen, welcher Bahnhof wann und in welchem Umfang umgebaut werde. Einen Zeitplan für die Bahnhöfe in Dießen und Utting gebe es daher noch nicht. Auch Fragen, wie beispielsweise der Dießener Bahnhof mal aussehen könnte, seien aus Scheierls Sicht zum jetzigen Zeitpunkt viel zu früh gestellt. Außerdem müsse im Vorfeld noch eine Wirtschaftlichkeitsstudie jedes einzelnen Bahnhofs erstellt werden.

Als Vorbild für Dießen diene sicherlich der Landsberger Bahnhof, der von der ideal mobil AG vor drei Jahren erworben worden war. Für Dießen müsse man sich das Projekt jedoch in deutlich kleineren Dimensionen vorstellen. Laut Scheierl, die den Landsberger Bahnhof zu einem Mobilitäts- und Kommunikationszentrum weiterentwickelt hat, sei man bestrebt an den Bahnhöfen verkehrsnahe Dienstleistungen wie Gastronomie, Reisebedarf, Fahrrad- und Autovermietung anzusiedeln.

Auch die Bahn ist am Verkauf von Bahnhofsgebäuden interessiert. Das signalisierte kürzlich Regionalbereichsleiter Günther Pichler im Rahmen einer Ausstellungseröffnung in Landsberg. Immerhin würde es 450 Empfangsgebäude der Bahn in Bayern - mit einem Durchschnittsalter von 96 Jahren - geben, davon seien 350 aus betrieblicher Sicht nicht mehr nötig, so Pichler. Bis auf weiteres bleibt in Dießen und Utting jedenfalls alles beim Alten. Soll heißen: für die Bahnkunden ändert sich vorerst nichts.