Filzenexpress

Dokumentation der PRO BAHN Aktivitäten

Fakten und Aktionen bis 2011


2011: Vier Berichte aus der PRO BAHN Post

Juli 2009: Wasserburger Stadtbahn kommt auf den Prüfstand

Ein Bericht aus der PRO BAHN Post Nr. 268 (Juli 2009) von Norbert Moy:

Eine Nutzen-Kosten-Analyse der Wasserburger Stadtstrecke nach dem vereinfachten standardisierten Verfahren hat der Wasserburger Stadtrat beim Ingenieurbüro Gevas in Auftrag gegeben. Etwa 60000 Euro wird das Gutachten kosten, das den Stadtvätern die Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme der technisch stillgelegten Bahnstrecke von Wasserburg Bahnhof nach Wasserburg Stadt erleichtern soll. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat erst vor kurzem festgelegt, dass der für den Stundentakt zwischen Ebersberg und Wasserburg notwendige Kreuzungsbahnhof in Steinhöring eingerichtet wird. Damit ist eine wesentliche Randbedingung geschaffen, um Betriebskonzepte auch für die Stadtstrecke richtig bewerten zu können. Gevas will nun mehrere Varianten untersuchen: "Optimierter" Schienenverkehr ohne Stadtstrecke, sowie die reaktivierte Stadtbahn mit unterschiedlicher Verknüpfung zum Stadtbus.

Neben dem zu prognostizierendem Fahrgastaufkommen, das man unter anderem auch mit Befragungen eruieren möchte, spielen natürlich auch die Kosten des Wiederaufbaus eine entscheidende Rolle. Mittlerweile wachsen ja schon große Bäume auf der Trasse, der Dammrutsch muss auch repariert werden. Zusätzlich will die CSU-Fraktion auch die Kosten für die Umwandlung der Strecke in einen Rad- und Fußweg untersuchen lassen. Ob die Option, später den Radweg wieder in eine Bahnstrecke umzuwidmen, realistisch ist oder mehr dazu dient, den Bahnbefürwortern Sand in die Augen zu streuen, sei dahingestellt. Sollte die Strecke eisenbahnrechtlich entwidmet werden, wird es später sehr, sehr schwierig für eine Reaktivierung.

Erst vor Kurzem hat PRO BAHN den Wasserburger Bürgermeister Michael Kölbl darauf hingewiesen, dass der Freistaat Bayern im Fall der Reaktivierung der Bahnstrecke Selb-Asch seine kategorische Weigerung, Zugleistungen auf reaktivierten Strecken zu bestellen, aufgegeben hat. Diese Weigerung hatte bislang den Wiederaufbau der Strecke, die schon seit Jahren im Besitz der Stadt ist, verhindert.

Zum Vorbild könnte sich Wasserburg auch das nordhessische Eschwege nehmen. Ganz ähnlich zur Situation in Wasserburg lag dort der Bahnhof Eschwege West 5 km vor der Stadt an der alten Nord-Süd-Strecke, nachdem das letzte Reststück der sogenannten "Kanonenbahn" stillgelegt worden war. Dort kommt die Bahn zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder in die Stadt zurück.

Juni 2007: Wasserburger Innenstadt: Farbe bekennen

Bild oben:
Ein weithin sichtbares Zeichen in der Wasserburger Innenstadt mit Werbung für die "Stadtstrecke" nach dem PRO BAHN Konzept. Aufgehängt von "Café Landlust" im Juni 2007

August 2006: Bahnübergänge werden modernisiert

Eine wichtige und immer wieder vorgetragene Forderung von PRO BAHN, nämlich die Reisegeschwindigkeit des Filzenexpresses zu erhöhen, wird von der Südostbayernbahn in Angriff genommen. Lesen Sie dazu eine Pressemeldung der SOB vom 4. August 2006.

Erster Bahnübergang im Gemeindebereich Edling wird aufgelöst
Weitere Kreuzungspunkte werden modernisiert

(Munchen/Rosenheim, 4. August 2006)
Mit der Auflassung des ersten Bahnüberganges im Gemeindebereich von Edling hat die SüdostBayernBahn die Modernisierung der Bahnstrecke Wasserburg - Ebersberg fortgesetzt. Im Wald, nahe dem Edlinger Ortsteil Gschwendt, griffen Rosenheims Landrat Dr. Max Gimple, Edlings Burgermeister Sebastian Widauer und Christoph Kraller, Sprecher der SudostBayernBahn, beherzt zu und entfernten symbolisch das Andreaskreuz. Zuvor schon hatten Bauarbeiter mit dem Rückbau des Bahnübergangsbelages begonnen.

In unmittelbarer Nahe wird die SudostBayernBahn in den nächsten Tagen einen weiteren Bahnübergang zurückbauen. Dieser Bahnübergang wird allerdings nicht komplett aufgelöst, fur Fußgänger und Radfahrer verbleibt hier eine Querungsmöglichkeit.

Noch in diesem Jahr will die SudostBayernBahn auch zwei mit Andreaskreuzen gesicherte Bahnübergange mit einer Lichtzeichenanlage (Ampel) und Halbschranken ausstatten: Die Gemeindestraße nach Giglberg sowie der Bahnübergang am Edlinger Haltepunkt sind dafür vorgesehen. Diese Maßnahmen erfordern eine Investition in Höhe von rund 730.000 Euro, die je zu einem Drittel von Bahn, Gemeinde und Bund getragen werden.

Fur Christoph Kraller, Sprecher der SüdostBayernBahn, ist die heutige Bahnübergangsauflassung nur ein erster Schritt zur weiteren Modernisierung der Bahnstrecke: "Von den insgesamt 38 Bahnübergängen an der 19 Kilometer langen Strecke haben wir für 28 Bahnübergänge bereits konkrete Planungen". So sollen nach den Vorstellungen der SudostBayernBahn insgesamt zwölf neue technische Sicherungsanlagen gebaut werden. Fur einen Teil der Bahnübergänge ist auch eine Auflassung vorgesehen. In diesem Fall werden auf Kosten der Bahn Ersatzwege zu benachbarten Bahnübergängen angelegt oder ausgebaut.

Mit diesen umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen ist auch eine höhere Geschwindigkeit und damit verbunden eine Verkürzung der Fahrzeiten möglich.

Für Landrat Dr. Max Gimple ist der weitere Ausbau der Bahnstrecke ein wichtiger Schritt zur verbesserten Anbindung des nördlichen Landkreises. "Durch eine Vertaktung der Fahrzeiten und kürzere Reisezeiten wird die Bahn eine ernstzunehmende Alternative zur Bundesstraße. Der Landkreis Rosenheim setzt sich daher nachhaltig für einen Ausbau dieser Schienenverbindung ein".

Bereits im Jahr 2004 hat die SüdostBayernBahn knapp fünf Millionen Euro in die Erneuerung der Gleisanlagen investiert. An den meisten Bahnhöfen wurden dabei auch die Bahnsteige und Beleuchtungsanlagen erneuert. An den Stationen Edling, Forsting, Tulling und Steinhöring haben die Gemeinden neue Park&Ride-Anlagen und Fahrradabstellmöglickeiten geschaffen. Werktäglich nutzen zwischenzeitlich rund 1.000 Reisende die Züge zwischen Wasserburg und Ebersberg.