Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 24.04.2013

Fernbusse müssen zuverlässig fahren!

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert kurzfristige Betriebseinstellung durch Flixbus

Regensburg (pb) Nach guten zwei Monaten hat das Unternehmen Flixbus den neu aufgenommenen Fernbusverkehr zwischen Regensburg und Erlangen über Nürnberg wieder eingestellt. Die Ankündigung erfolgte nur wenige Tage vor dem Ende des Betriebs. Der angebliche Grund: "Wir mussten die Disponierung anders machen." Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die Betriebseinstellung, da hierbei der Ruf der öffentlichen Verkehrsmittel im Punkt Zuverlässigkeit geschädigt wird.

"In der Neuauflage des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) ist man den Fernbusunternehmen sehr entgegen gekommen und hat diesen die Möglichkeit und das Recht gegeben viele neue Linien zu erschließen. Mit diesem Recht kommen aber auch neue Pflichten aus dem Gesetz", bemerkt Lukas Iffländer, stellvertretender Landesvorsitzender von PRO BAHN in Bayern und zuständig für die im akuten Fall betroffenen Bezirke Mittelfranken und Oberpfalz. Eine dieser Pflichten ist es, die Einstellung des Betriebs mindestens drei Monate im Voraus bekannt zu geben. Statt dessen wurde im konkreten Fall der Betrieb nicht einmal drei Monate von Beginn an aufrecht erhalten. In dringenden Fällen kann der Betrieb zwar entsprechend begründet eingestellt werden, aber eine andere Disponierung ist keine akzeptable Begründung. Aus Sicht von PRO BAHN treten hier die schon lange seitens des Fahrgastverbandes geäußerten Befürchtungen ein. "Wir haben von Anfang an die Politik darauf hingewiesen, dass für die Fernbusse die im Eisenbahnverkehr selbstverständlichen Rechte der Fahrgäste nicht gelten. Jetzt werden noch nichtmal die laxen Regeln für die Fernbusse eingehalten, und die Fahrgäste haben das Nachsehen", so Winfried Karg, stellvertretender Bundesvorsitzender von PRO BAHN.

PRO BAHN erwartet von den Betreibern, dass diese sich an die vorgegebenen Spielregeln halten. Schließlich sollte es auch im eigenen Interesse liegen, als zuverlässiges Verkehrsmittel anerkannt zu werden. Sollten aber weiterhin einzelne Betreiber gegen die Regeln verstoßen ist es wichtig, dass die zuständigen Behörden entsprechend gegensteueren, um einen fairen und fahrgastfreundlichen Wettbewerb zu sichern.

Eventuellen Fahrgästen, die bereits für die Zeit nach der Einstellung vorgebucht hatten rät PRO BAHN, zusätzlich zur Rückerstattung der Fahrkosten, von Flixbus zusätzlich den Zusatzaufwand für die Fahrt mit einem anderen Verkehrsmittel einzufordern, da hier nach Auffassung des Fahrgastverbandes die Betriebspflicht verletzt wurde.

PRO BAHN hat bereits Vorschläge, wie ein zuverlässiger, attraktiver und wettbewerblich fairer Fernbusverkehr aussehen kann in einem Positionspapier erarbeitet. Dieses kann unter www.pro-bahn.de/disk/pdf/fernbus.pdf abgerufen werden.

Rückfragen bitte an
Winfried Karg, stv. Bundesvorsitzender, Tel.: 0176 - 349 876 55, E-Mail: winfried.karg@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Winfried Karg

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