Fahrgastverband PRO BAHN: Pressemeldungen

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Pressemeldung vom 06.01.2017

Endlich: Deutschlandweites eTicket für alle Fahrgäste

Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt die Initiative des Bundesverkehrsministers

Berlin (pb) Mit überregionalen und länderübergreifenden eTickets und Fahrgastinformationen soll die Digitalisierung und Vernetzung im öffentlichen Verkehr vorangebracht werden. So beschreibt Bundesverkehrsminister Dobrindt seine neue Initiative. Darüber ist der Fahrgastverband PRO BAHN sehr erfreut. Bisher gibt es im öffentlichen Nah- und Fernverkehr nur ein unkoordiniertes Nebeneinander unterschiedlicher elektronischer Ticketarten. So kann heute ein Reisender mit seiner Chipkarte oder App aus der Heimatstadt in der Regel kein Bus-Ticket in einer anderen Stadt kaufen.

„Zur Zeit existiert auf diesem Gebiet eine wilde Vielfalt von Apps und eTickets“, sagt Jörg Bruchertseifer, stv. Bundesvorsitzender und Tarifexperte vom Fahrgastverband PRO BAHN. „Gefühlt gibt es bisher für jede Stadt eine oder mehrere Apps, so dass man auf dem eigenen Smartphone schnell den Überblick verlieren kann. Außerdem erfordert jede dieser Apps eine separate Anmeldung zur Abrechnung. Damit sind wir noch weit von einer kundenfreundlichen und flexiblen Nutzbarkeit digitaler Tickets entfernt“.

Wir Fahrgäste wünschen klare, bundeseinheitliche Grundregeln und –begriffe für Tarife und Tickets. Im Straßenverkehr sind Regeln und Begriffe bereits bundeseinheitlich festgelegt und werden lokal angewendet. Im öffentlichen Verkehr hingegen sind beispielsweise Tag, Kind, Kleingruppe, Fahrrad und Hund längst nicht überall dasselbe. Der Fahrgastverband PRO BAHN erwartet für die Zukunft, dass Fahrgäste mit einer App, einer Chipkarte und einmaliger Anmeldung bundesweit mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein können.

Zu bedenken ist allerdings auch, dass selbst die beste App demjenigen nichts nützt, der kein Smartphone hat, haben will, es sich nicht leisten kann oder dessen Gerät gerade nicht funktionstüchtig ist. Bei aller Begeisterung für elektronische Tickets, darf aber auch diese Gruppe von Fahrgästen nicht vergessen werden. „Daher sind elektronische Tarife sinnvollerweise so zu gestalten, dass sie auch gegen Barzahlung beim Personal oder am Automaten erworben werden können.“ ergänzt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. „Hier gibt es für den Bundesverkehrsminister noch Einiges zu tun“.


Über den Fahrgastverband PRO BAHN
Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband PRO BAHN vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich und erstellt Konzepte, ist in offiziellen Landes-, Bundes- und Europa-Gremien aktiv, sensibilisiert und berät Politiker in Angelegenheiten des öffentlichen Verkehrs, beeinflusst die öffentliche Diskussion durch Aufklärung über Hintergründe, hält Vorträge und Seminare sowie Fahrgastsprechstunden und Automatenschulungen u.v.a. mehr. Detaillierte Informationen finden Sie unter www.pro-bahn.de

Rückfragen bitte an
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender, Tel.: 0172 - 267 378 4, E-Mail: k.naumann@pro-bahn.de
oder Jörg Bruchertseifer, stv. Bundesvorsitzender, Tel.: 0160 - 90 63 69 84, E-Mail: joerg.bruchertseifer@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Jörg Bruchertseifer

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