Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert Freisinger Buspläne

Medieninformation vom 15. Februar 2011

ab Mitte April sollen die Freisinger Stadtbusse andere Wege nehmen und zu anderen Zeiten fahren. Der Fahrgastverband PRO BAHN hat sich die geplanten Änderungen angeschaut und erkennt neben einigen Vorteilen auch Nachteile.

„Während in den Stadtteilen links der Isar, rund um die Altstadt, das Liniennetz einfacher und schneller wird, sollen die Lerchenfelder Busse kompliziertere Wege fahren”, erklärt Andreas Barth, Sprecher des Fahrgastverbands. Gerade in Lerchenfeld hatte es durch kürzere Linien und einen dichteren Fahrplan in den letzten Jahren enorme Zuwächse bei den Fahrgastzahlen gegeben. Dies sieht PRO BAHN nun gefährdet.

Überhaupt nicht einverstanden sind die Fahrgastvertreter mit einer Änderung des Fahrplantaktes. Die Busse sollen sich künftig nicht mehr am 20-Minuten-Raster der S-Bahn orientieren, sondern alle 15 oder 30 Minuten den Bahnhof anfahren. „Damit werden die Anschlüsse zur S-Bahn und den Zügen verschlechtert”, urteilt Barth. Er sieht in erster Linie auf die Pendler große Nachteile zukommen.

In einer ausführlichen Stellungnahme für die Stadtverwaltung spricht PRO BAHN auch die Kostenproblematik an. Dass es „nicht einfacher wird, die Stadtbusse zu finanzieren”, weiß man auch beim Fahrgastverband. Aber statt die Probleme zu Lasten der Fahrgäste zu lösen, solle die Politik auf eine Änderung der Geldverteilung im MVV hin arbeiten.

Barth hätte sich gewünscht, früher von den Stadtbusplänen erfahren zu haben: „Jetzt ist die Zeit bis Mitte April knapp.” PRO BAHN schlägt daher vor, zumindest für die Lerchenfelder Buslinien den Fahrplan vorerst nicht zu ändern. Dann könne man die Zeit bis Dezember nutzen, um noch einmal zu überlegen, wie man Fahrgastverluste vermeiden kann.

Uneingeschränkt begrüßt werden vom Fahrgastverband der geplante Nachtbus sowie Verbesserungen beim Wochenendverkehr. „Hier gibt es noch Potenzial, um neue Kunden für die Stadtbusse zu gewinnen”, stellt Andreas Barth fest. Insgesamt sieht man bei PRO BAHN die Absicht zur Weiterentwicklung des Freisinger Bussystems positiv. Nachteile für die Fahrgäste sollten aber vermieden werden, da dadurch nur der Autoverkehr im Stadtgebiet zunähme.

Die Stellungnahme von PRO BAHN ist im Internet unter http://www.pro-bahn.de/oberbayern/bus-fs-2011/ veröffentlicht.

Verantwortlich: Andreas Barth

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