S-Bahn-Tunnel: Fahrgastinteressen zu wenig beachtet

Medieninformation vom 21. März 2001

"jeder S-Bahn-Ausbau muß in erster Linie den S-Bahn-Fahrgästen etwas bringen." Mit dieser Forderung reagiert der Fahrgastverband PRO BAHN auf die heute bekannt gewordenen Pläne zum Tunnelbau in der Innenstadt. "Ein neuer Tunnel, bei dem die meisten Bahnhöfe fehlen, nützt den Münchnern wenig" stellt Andreas Barth, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN Oberbayern fest. "Die S-Bahn dadurch zu beschleunigen", so Barth weiter, "daß man auf wichtige Verknüpfungspunkte mit U-Bahn und Tram verzichtet ist nicht das, was man sich unter einer Express-S-Bahn vorstellt". Wenn wirklich die Innenstadt als Ziel so unbedeutend sei, daß man auch Halte auslassen kann, dann "ist ein weiterer Tunnel schlicht unnötig". Zudem ist nach dem heutigen Zeitungsbericht die Südumfahrung nachwievor billiger. Berücksichtigt man zudem auch die positiven Auswirkungen der Südumfahrung auf die Stadtentwicklung und die Schaffung neuer attraktiver Verbindungen, so ist nach Aussage von Barth "die Entscheidung für die Südumfahrung eigentlich selbstverständlich".

Der Kostenersparnis durch einen weniger aufwendigen Umbau am Ostbahnhof bei einer Nordeinführung einer zweiten Stammstrecke, steht der Fakt gegenüber, daß für die aus dem zweiten Tunnel kommenden und dort endenden Züge erst noch eine Wendeanlage gebaut werden müßte. Dagegen könnte ein Mehr an Zügen, das aus Süden in den Bahnhof einfährt, dadurch aufgefangen werden, daß ein Teil der S-Bahnen am Leuchtenbergring anstatt am Ostbahnhof endet.

Ein Bau einer Strecke, die lediglich den meistbelasteten U-Bahnhof Marienplatz zur endgültigen Überlastung führt, den Fahrgästen wenig nützt, aber viel kostet und zukünftige Entwicklungschancen verbaut, "wird PRO BAHN nicht akzeptieren" betont Andreas Barth.

Verantwortlich: Andreas Barth

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