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Taktverkehr

Was ist ein "integrierter Taktverkehr?"

Ein Taktverkehr kann einfach mit dem Schlagwort "jede Stunde, jede Richtung" charaktisiert werden. Das bedeutet, an einem Bahnhof ist die Abfahrt des Zuges immer zur gleichen Minute. Ein integrierter Taktverkehr bedeutet darüberhinaus, daß an den sogenannten Knotenbahnhöfen immer Anschluß besteht. Damit wird das Merken des Fahrplans wesentlich vereinfacht, für eine bestimmte Verbindung gilt immer die gleiche Fahrzeit. Mehr zu Theorie und Praxis des Taktverkehrs in Deutschland erfahren Sie bei der Initiative Deutschlandtakt.

Inwieweit gibt es auf der Strecke München – Salzburg Taktverkehr?

Mit Einführung des InterRegio Karlsruhe - Salzburg in den 90-er Jahren wurde das Zugangebot auf einen Taktverkehr umgestellt und die Betriebszeiten deutlich verlängert. Stündlich abwechselnd verkehrten ein Regionalzug und ein InterRegio mit jeweils einem Zwei-Stunden-Takt. Mit der der Umwandlung des InterRegio in einen IC wurde das Angebot anfänglich beibehalten, bald aber stufenweise verschlechtert.

Einzelne Fernzüge in Tagesrandlagen wurden aufgegeben und durch Nahverkehrszüge ersetzt. Damit wurde der Taktfahrplan immer mehr von Ausnahmen durchsetzt und schlechter merkbar. PRO BAHN hat mehrfach angeregt, auf der Strecke München - Salzburg einen sauberen Stundentakt im Nahverkehr einzuführen.

Ab ca. 2004 wurden die IC-Halte in Bad Endorf weitgehend aufgegeben. Als Ersatz verkehrten zusätzliche Nahverkehrszüge. Damit gab es einen Zug annähernd alle Stunden, aber nicht im Takt. Über die Jahre wurde das Verkehrsangebot immer stärker an das Modell des Taktverkehrs angenähert. Heute gibt es zwischen Rosenheim und Salzburg einen Stundentakt mit nur noch minimalen Abweichungen, Zwischen Rosenheim und München, damit auch für den Verkehr zwischen dem Gebiet östlich des Inns und München gibt es weiterhin keinen Taktverkehr. Wenige Ausnahmen erschweren die Merkbarkeit deutlich.

Ein Beispiel für den fehlenden Takt

Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 verkehrt das Grundangebot des Regionalverkehrs zwischen Rosenheim und Salzburg im Stundentakt. Anders zwischen Rosenheim und München: Die jeweils zur halben Stunde in Rosenheim abfahrenden Regionalzüge nach München halten teilweise dreimal an den Unterwegsbahnhöfen zwischen Rosenheim und Grafing, teilweise fahren sie durch.

Die Ankunftszeiten in München differieren deshalb um knapp zehn Minuten. Gäbe es keine Ausnahmen, würde wenigstens ein noch halbwegs merkbarer überlappender Zweistundentakt angeboten, so aber bleibt das Angebot taktlos.

Sicher, für Fahrten in die Münchner Innenstadt ist die Verlängerung der Fahrzeit um weniger als zehn Minuten meist nicht tragisch, aber für Fahrgäste, die in München umsteigen müssen, können die Auswirkungen erheblich sein. Beispielhaft sei die Verbindung Bad Endorf – Wörth an der Isar herausgegriffen:

Das bedeutet, wegen der Halte zwischen Rosenheim und Grafing können die Fahrgäste die Züge ab 12:15 oder 16:15 nur eingeschränkt nutzen. Fahrgäste müssen eine um eine Stunde eher abfahren als sonst notwendig und haben eine um ebendiese Stunde längere Fahrzeit. Die Situation während der Woche und an Wochenenden stellt sich überdies noch verschieden dar. Montag bis Freitag wird mittags zusätzlich eine Verbindung mit dem Bus angeboten, um 15:15 gibt es eine Verbindung mit gut drei Stunden Fahrzeit. An Wochenenden gibt es diese beiden Angebote nicht, mittags müssen die Fahrgäste eine Stunde eher abfahren, nachmittags ist die Abfahrt im Takt, doch die Fahrt dauert eine Stunde länger.

Bei einem echten Taktverkehr würde alle Stunden (beim Zweistundentakt alle zwei Stunden) an allen Tagen der Woche eine gleichgute Verbindung angeboten, also eine Fahrt nach Wörth an der Isar mit einer Dauer von etwas mehr als zwei Stunden.

Die Fahrt mit dem Auto geben Navigationssysteme bei verschiedenen Fahrtrouten mit etwas weniger als zwei Stunden an. Der Zug böte ein durchaus vergleichbares Angebot, wenn die Abfahrtszeiten regelmäßig wären. Um wenigstens einen Zweistundentakt anzubieten müßten alle Züge, die um halb nach der geraden Stunde in Rosenheim abfahren, ohne Halt bis Grafing durchfahren. Für die lokalen Verkehrsbedürfnisse müssen dann zusätzliche Züge angeboten werden.

Vergleichbare Situationen gibt es auch beim Übergang auf die Münchner S-Bahn, dort kommt teilweise es zu Verlängerungen um 20 oder 40 Minuten. Sicher sind auch weitere Verbindungen betroffen, doch bereits das unvollständige Beispiel macht das Problem ausreichend deutlich.

 

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