PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Bezirksgruppe Mittel- und Oberfranken

Pressemeldung vom 16.10.2014

Bundesverwaltungsgericht: Eilantrag gegen S-Bahn-Verschwenk stattgegeben

PRO BAHN besorgt um S-Bahnverkehr ab 2018

Nürnberg(li)
Das Bundesverwaltungsgericht hat heute dem Eilantrag von der Stadt Fürth, eines Umweltverbandes und mehrerer privater Grundstückseigentümer gegen den Bauvollzug des Abschnittes stattgegeben. Damit geht der Rechtsstreit in das deutlich längere Hauptverfahren. Beim Fahrgastverband PRO BAHN ist man besorgt, da dadurch die Einführung eigener S-Bahn Gleise weiter verzögert wird. Ab 2018, wenn die Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt in Betrieb geht, könnte das sogar bedeuten, dass S-Bahn Züge zu Gunsten der schnelleren ICEs ausgelegt werden müssen. Von einem sauberen 20-Minuten-Takt ist man dann noch weiter entfernt. Der Verband fordert daher die Streitparteien auf, sich schnell im Sinne der Fahrgäste zu einigen.

Am heutigen Donnerstag hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dem Eilantrag gegen die neue S-Bahn Trasse zwischen Fürth um Erlangen im Abschnitt von Staden bis Eltersdorf stattzugeben. Damit ist die Rechtskräftigkeit des dortigen Planfeststellungsbeschlusses bis zum Ende des Hauptverfahrens aufgeschoben und die Bahn kann nicht mit dem Bauen beginnen und ist auch bei den vorbereitenden Maßnahmen eingeschränkt.

Damit ist der geplante Inbetriebnahmetermin im Dezember 2016 gefährdet und damit auch die Einführung eines ganztägigen 20 Minuten-Taktes zwischen Erlangen und Nürnberg bzw. ab 2018 in der Hauptverkehrszeit sogar bis Forchheim. Auch Verbesserungen der Pünktlichkeit durch flexiblere Infrastruktur sind dadurch nicht umsetzbar.

Aber nicht nur die Verbesserungen können nicht umgesetzt werden. Beim Fahrgastverband PRO BAHN sieht man sogar den Status Quo gefährdet. „Wenn die S-Bahn keine eigenen Gleise bekommt, kann es sein, dass mit Eröffnung der Schnellfahrstrecke zwischen Nürnberg und Erfurt im Jahr 2018 den ICEs, die teurere Express-Trassen buchen, der Vorrang gewährt wird. Die dann zusätzlich eingelegten ICE-Sprinter könnten dann dazu führen, das in bestimmten Stunden S-Bahnen entfallen müssen, da die Infrastruktur nicht mehr Kapazität hat,“ fürchtet Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender von PRO BAHN in Bayern und regelmäßiger S1 Nutzer aus Erlangen, „aber selbst wenn alle Züge noch fahren können, wird die Pünktlichkeit durch die höhere Auslastung stark leiden müssen. Besonders der aktuelle Zustand im Fürther Hauptbahnhof, in dem die S-Bahnen aus Erlangen das Gegengleis kreuzen müssen, wird für schwere Probleme sorgen.“

Deswegen fordert der Fahrgastverband die Streitparteien auf, sich schnellstens zu einigen; bevorzugt außergerichtlich, um den langen Prozess abzukürzen. „Über 90% der S1 Nutzer ist es vollkommen egal, welche Strecke der Zug zwischen Fürth-Klinikum und Eltersdorf nimmt. Diese Fährgäste wollen einfach eine zuverlässige, pünktliche Verbindung zwischen Nürnberg, Fürth, Erlangen und Forchheim mit möglichst vielen Verbindungen pro Stunde. Diese Nutzer haben, laut von PRO BAHN durchgeführten Stichprobenbefragungen absolut kein Verständnis für den ewigen Streit um den Trassenverlauf, “ stellt Iffländer fest.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@pro-bahn.de
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer