PRO BAHN Pressemeldungen aus Bayern

Herausgeber:  PRO BAHN Landesverband Bayern

Pressemeldung vom 02.09.2013

PRO BAHN präsentiert Studie zum Franken-Thüringen-Express

Fahrgastverband analysiert Probleme und stellt Lösungsmöglichkeiten vor

Nürnberg(li) Der Fahrgastverband PRO BAHN hat heute eine Studie zum Franken-Thüringen-Express veröffentlicht. In dieser setzt man sich mit den Problemen der Regionalverkehrslinien von Nürnberg über Bamberg nach Würzburg, Sonneberg und Jena auseinander und stellt Lösungen für diese vor. Auch wird zu jedem Punkt ein langfristiges Konzept, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, vorgelegt.

In der Studie wird auf verschiedene Aspekte eingegangen. Im Bereich der Fahrzeuge sind unter anderem die häufig reduzierten Passagierkapazitäten, die unbequemeren Sitze, die unglücklich angelegten Mehrzweckbereiche und die mangelnde technischen Zuverlässigkeit analysiert worden. Aber auch die oft unzulängliche Infrastruktur sowie mangelhaft ausgeführte organisatorische Punkte wurden kritisch unter die Lupe genommen. Dadurch entstand ein 33 seitiges Papier, dass die Situation beim Franken-Thüringen-Express ehrlich und unverblühmt auf den Punkt bringt, aber auch Auswege aus dem Schlamassel aufzeigt.

Die Gültigkeit dieses Papiers beschränkt sich aber nicht auf den Franken-Thüringen-Express. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitztender von PRO BAHN in Bayern und Hauptauthor der Studie stellt fest: "Viele der Schlüsse zu den angesprochenen Punkte kann man genauso in anderen Netzen in Bayern oder sogar in Deutschland anwenden. In Bayern wären hier nur mal die Main- und Mittelfrankenbahn, der Fuggerexpress und der Donau-Isar-Express zu nennen."

In jeweils einem kurzen Satz erklärt Iffländer die erarbeiteten Vorschläge: "Bei den Fahrzeugen haben wir folgende Schlüsse gezogen: Die Passagierkapazität muss deutlich erweitert werden. Das Sitzmaterial muss sowohl von Bauweise als auch Komfort auf ein Niveau gebracht werden, bei dem man von Reisekomfort sprechen kann. Die Abfallbehälter sollen so verändert werden, dass sie nicht mehr den Beinbereich der Fahrgäste beschränken und insgesamt sollen mehr große Tische verbaut werden. Die erste Klasse soll den Aufpreis wieder wert werden und mehr Platz für Gepäck soll vorgehalten werden. Der Aufbau der Mehrzweckbereiche soll optimiert werden und insgesammt mehr Platz für Fahrräder geschaffen werden. Die Türen sollen robuster werden und das Kuppelungsverfahren in Bamberg und Lichtenfels beschleunigt werden. Bei der Infrastruktur wünschen wir uns durchgängig barrierefreie Bahnhöfe, die eine ausreichende Bahnsteiglänge bieten um bei Bedarf mit längeren Fahrzeugen zu fahren. Auch wünschen wir, dass die Streckenkapazität soweit gesteigert wird, dass ein pünktlicher und Fahrplanmäßiger Betrieb möglich ist. Bei den organisatorischen Punkte stehen die Verbesserung der Sauberkeit und die Erhöhung von Personal- und Fahrzeugreserven im Mittelpunkt."

Der PRO BAHNer, der regelmäßig mit dem Franken-Thüringen-Express pendelt, macht klar, was sich der Fahrgastverband von der Veröffentlichung der Stuide erwartet: "So ein Desaster an Qualitätsverlust wie beim Franken-Thüringen-Express darf nie wieder vorkommen! Der Hauptkonkurent des Nahverkehrs ist das Auto. Um wirklich konkurenzfähig zu werden muss der Nahverkehr sich an dessen Qualitätsstandards messen können. Kein Leasinggeber würde sich die Frechheit erlauben, einem Kunden anstelle der bisherigen Luxuslimosine zum selben Leasingsatz einen Kleinwagen hinzustellen! Vom Fahrgast erwartet man aber, dass er sich das bieten lässt. Von dieser Mentalität muss in Zukunft abgewichen werden! Deswegen haben wir diese Studie erstellt."

Abdrucke der Studie wurden gestern an die wichtigsten Entscheider im bayerischen Nahverkehr versendet und werden bei diesen heute oder in den nächsten Tagen eintreffen.

Die Studie ist unter http://www.pro-bahn.de/mittel-oberfranken/pdf/FTX.pdf zu finden.

Rückfragen bitte an Lukas Iffländer, Am Hubland 16b, 97074 Würzburg, Tel. +49 176 66822886, E-Mail: lukas.ifflaender@gmx.net
v.i.S.d.P.: Lukas Iffländer